Großeinsatz: Bewohner kamen mit dem Schrecken davon

Großalarm am Freitagnachmittag in Witzeeze: In der Waschküche des Seniorenheimes "Haus Dorothea I" war hoch dosierte Peressigsäure ausgelaufen - eine Flüssigkeit, die stark ätzend ist. Durch die Dämpfe des zu Desinfektionszwecken vorgehaltenen Stoffes wurden sechs Mitarbeiter der Einrichtung verletzt, die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

Gegen 14 Uhr waren Mitarbeiter im Keller damit beschäftigt, einen neuen Kanister an eine Dosieranlage anzuschließen. "Diese Dosieranlage zieht sich das benötigte Mittel in geringer Menge automatisch. Ab und zu müssen diese Kanister aber gewechselt werden, und bei so einem Wechsel ist ein Kanister, in dem eine Restmenge war, umgekippt", berichtet Gero Heier, einer der Betreiber des "Haus Dorothea", in dem 85 Frauen und Männer leben.

Außer dem üblichen Essig-Geruch breiteten sich auch Dämpfe aus, die Augen und Atemwege der Mitarbeiter reizten. Die angeforderte Feuerwehr löste daraufhin Alarm für den Löschzug-Gefahrgut mit Einheiten unter anderem aus Lauenburg, Schwarzenbek und Büchen aus, und auch der Rettungsdienst rückte mit einem Großaufgebot seiner Schnelleinsatzgruppe an. Zunächst sollte das Heim evakuiert werden, doch man entschied sich dann für eine Entlüftung des Kellers und schloss alle Türen, die in die Bereiche der Bewohner führten.

Feuerwehr installiert aufwendige Entlüftung

Ein Trupp der Schwarzenbeker Feuerwehr, geschützt durch Pressluftatemgeräte, verdünnte die ausgelaufene Peressigsäure mit Wasser und nahm die Flüssigkeit am Boden dann mit Tüchern auf. Diese wurden verpackt und ins Freie gebracht.

"Statt auf eine übliche Belüftung zu setzen, die die Dämpfe durch alle Räume getrieben hätte, haben wir eine aufwendige Entlüftung installiert, um die Dämpfe direkt ins Freie zu saugen", sagt Marko Fischer, der Leiter des Löschzug-Gefahrgut. Dadurch zog sich der Einsatz etwa zwei Stunden lang hin.