Beratungsbüro von Awo und Stadt

Jetzt ist endlich wirkliche Hilfe für die vom Juni-Hochwasser betroffenen Altstadtbewohner in Sicht: Voraussichtlich zum Jahresbeginn werden der Awo-Ortsverband und die Stadt ein professionell besetztes Büro einrichten, bei dem alle Fäden der unterschiedlichen Aufbauhilfen zusammenlaufen. Das Büro in der Altstadt wird mit zwei Mitarbeitern besetzt und soll in den nächsten zwei Jahren der wichtigste Anlaufpunkt für Betroffene sein, die Rat und Hilfe suchen. Die Stellen wurden jetzt ausgeschrieben.

"Unbürokratische Hilfe" - Das waren wohl die beiden Wörter, die Politiker während ihrer Stippvisite in der überfluteten Altstadt am häufigsten in den Mund genommen haben. Was ein halbes Jahr später von diesem Versprechen geblieben ist, sind enttäuschte Anwohner, die noch immer auf die finanzielle Aufbauhilfe von Bund und Ländern warten. Vor der Auszahlung des Geldes stehen Gutachten, die noch immer nicht komplett vorliegen, stapelweise Antragsformulare und immer wieder neue Ansprechpartner. Für viele Flutopfer hat die wahre Katastrophe erst begonnen, nachdem sich das Wasser zurückgezogen hatte.

"Ich bin seit längerer Zeit mit der Stadt im Gespräch, wie wir die Hilfsangebote bündeln können, damit Betroffene nicht von Pontius zu Pilatus rennen müssen, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen", sagt der Lauenburger Awo-Chef Uwe Frensel. Weil die Stadt wegen ihrer klammen Haushaltskasse dafür keine Personalkosten zur Verfügung stellen kann, hat Frensel ganz pragmatisch bei der Organisation Awo-International angefragt. Mit Erfolg: Aus den Spendenmitteln des Projektes "Deutschland hilft" können zwei Mitarbeiter, zu je 30 Wochenstunden für zwei Jahre, mit dieser Aufgabe betraut werden. Auch der Einsatz der "Fluthilfeberater" der Diakonie wird in diesem Büro koordiniert. Außerdem gibt es Hilfe beim Ausfüllen des Antrags auf Aufbauhilfe.

In der Stellenausschreibung heißt es: "Stadt und Awo erwarten zwei engagierte Persönlichkeiten mit hoher sozialer Kompetenz, kaufmännischem Grundwissen und Verständnis für verwaltungstechnische Zusammenhänge. Sensibles Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse der Bewohner in historischer Bausubstanz wird vorausgesetzt."

Die genauen Anforderungen an die Mitarbeiter im Fluthilfebüro gibt es im Internet auf der Webseite der Stadt. www.lauenburg.de