Werft-Pause: 400 000 Euro fließen in Erneuerung

"Schön, dass wir oben sind", atmete Markus Reich, Vorsitzender des "Vereins zur Förderung des Lauenburger Elbschifffahrtsmuseums", durch, nachdem der Raddampfer "Kaiser Wilhelm" bei der Hitzler-Werft an Land geholt wurde. Der Startschuss für die anstehende große Erneuerung bedeutender Teile des historischen Schiffes. 400 000 Euro des Bundes sollen in den kommenden Monaten verbaut werden.

"Wir werden, da jetzt ja zunächst die Feiertage anstehen, im neuen Jahr damit beginnen, die Küche auszubauen, um darunter den Schiffsboden rausbrennen zu können", sagte Reich. Der Schiffsboden soll dann erneuert werden. Das gilt auch für die beiden Radkästen. Reich: "Wie umfangreich wir da vorgehen, ist noch nicht geklärt, wir werden die Stärke des Eisens per Ultraschall ermitteln. Wir wollen ja nicht zu viel Geld für Dinge ausgeben, die vielleicht gar nicht nötig sind, damit wir mit den zur Verfügung stehenden Fördermitteln möglichst weit kommen." Für alle nötigen Arbeiten bräuchte der Verein 2,5 Millionen Euro. "Das, was wir jetzt tun, soll dafür sorgen, dass wir die nächsten zehn Jahre ohne große Probleme fahren können", erklärte der Vorsitzende.

Bei der Hitzler-Werft ist der "Kaiser Wilhelm" in guten Händen. "Es ist ein toller Auftrag, auf den wir uns freuen. Wir kümmern uns ja schon seit Jahren um den Raddampfer, da ist es umso schöner, dass wir auch die sehr umfangreiche Ausschreibung zur Erneuerung für uns entscheiden konnten", berichtete Werner Büker, der technische Leiter der Werft. Dem Förderverein fehlte es allerdings auch an Alternativen im europaweiten Vergabeverfahren, außer der Hitzler-Werft hatte sich kein anderer Anbieter beworben. Vorteil für die Crew: Das unter Denkmalschutz stehende Schiff ist in der Heimatstadt vor Ort, so dass viele Arbeiten in Eigenleistung erledigt werden können.

Voraussichtlich am 1. Mai 2014 soll der "Kaiser Wilhelm" zu seiner ersten planmäßigen Fahrt seiner 114. Saison ablegen. Die bis dahin nötigen Arbeiten will der Verein Stück für Stück mit der Denkmalbehörde klären, um nicht seine Zulassung als Denkmal zu verlieren. Dieser Verlust würde eine neue Klassifizierung beim Schiffs-TÜV mit strengen Anforderungen bedeuten.