Schutzstreifen: Behörden lehnen ab

Die Lauenburger Politik ist willens, den Schutz der Radfahrer auf der Bundesstraße 5 zwischen dem Sportplatz Glüsinger Weg und dem Heideweg, auf der Lütauer Chaussee zwischen Reeperbahn und dem Europa-Kreisel und auf dem Büchener Weg zwischen der Posthof-Kreuzung und der Reeperbahn durch farbig markierte Streifen zu verbessern. Diese Maßnahme war bereits in den Jahren 2009 und 2010 wesentliches Element des "Handlungskonzeptes zur Sicherung und Förderung des Radverkehrs" und hat durch die stetig steigende Zahl der Fahrradtouristen weiter an Bedeutung gewonnen.

Doch guter Wille der Politik allein reicht nicht, wenn die Forderung nach Schutzstreifen bei Verkehrsaufsicht und Polizei kein Gehör findet. Dort wird die teilweise Nutzung der vorhandenen Gehwege durch Radfahrer als bessere Lösung empfunden. Diese von Bauamtsleiter Nieberg verabreichte bittere Pille mussten die Mitglieder des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen, Wirtschaft und Tourismus schlucken, die das Thema auf Antrag von SPD und Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) erneut aufgreifen wollten.

Die Empörung über die Weigerung der Genehmigungsbehörden war parteiübergreifend. "Widersinnig" empfand SPD-Bürgervertreter Immo Braune die jetzige Regelung: "Bei Aldi, wo der Gehweg knapp einen Meter breit ist, darf ich mit dem Fahrrad unterwegs sein, bei den Stadtwerken, wo er breiter wird, muss ich auf die B 5 ausweichen." Einig waren sich Ausschussvorsitzender Holger-Peter Reimer (CDU), Ulrike Köller (LWG) und Siegfried Betge (SPD) in ihrer Beurteilung: "Die Nutzung der Straßen im innerstädtischen Bereich ist für Radfahrer gefährlich und deshalb können und wollen wir mit der Ablehnung nicht leben."

Jetzt will der Ausschuss Vertreter von Verkehrsaufsicht und Polizei einladen, ihre Argumente hören und den Willen der Politik nach einem besseren Schutz der Radler verdeutlichen. Da die nächste turnusmäßige Sitzung des Gremiums aber erst für den März 2014 vorgesehen ist, könnte dies auf Vorschlag von Katharina Bunzel (Bündnisgrüne) bereits in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Bau- und Planungsausschuss im Januar erfolgen.

An den Bau- und Planungsausschuss verwiesen wurde der LWG-Zusatzantrag, einen Vertikalaufzug mit Treppenanlage zwischen dem Graben und dem Zenralen Omnibusbahnhof zu realisieren, um den Lauenburger Bürgern und der wachsenden Anzahl von Radtouristen eine bessere Anbindung der Altstadt an die Oberstadt bieten zu können.