Stadtvertretung: Bündnisgrüne wollen möglichen Verkauf verhindern

Um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, schrecken viele Kommunen nicht davor zurück, ihr "Tafelsilber" zu verscherbeln. Auch die Lauenburger Verwaltung hat von der Politik Anfang September den Auftrag zur künftigen Verwertung des Schlossgebäudes erhalten. Wie berichtet, will die Verwaltung künftig das teilweise leer stehende Gebäude der Kreissparkasse an der Alten Wache nutzen. Hintergrund ist die nicht mehr zeitgemäße, kleinteilige Struktur und der Instandhaltungsrückstau.

Dass sich nun ein gut betuchter Investor in das historische Gebäude mit repräsentativem Elbblick verlieben und es der Stadt abkaufen könnte, ist der Fraktion der Grünen ein Dorn im Auge. Um das schon im Ansatz zu verhindern, legen sie zur Stadtvertretersitzung am Mittwoch, 18. Dezember, einen Resolutionsentwurf vor. Wichtigste Botschaft: Das Schlossensemble müsse kommunales Eigentum bleiben. "Über eine zukünftige, weitere Nutzung soll unter Beteiligung der Bürger und mit der Vorgabe, die Gebäude einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entschieden werden", fordert Fraktionsvorsitzende Katharina Bunzel. Das Argument: "Das Schlossensemble ist das Herzstück von Lauenburg und mit seiner wunderschönen Lage das Bindeglied zwischen Alt- und Oberstadt. Hier liegen Potenziale, die sowohl für Lauenburger Bürger als auch für Touristen zu entwickeln sind und nutzbar sein sollten." Um das Gebäude nicht leer stehen zu lassen und damit dem Verfall preiszugeben, sollten - parallel zu den Umzugsplänen der Verwaltung - tragfähige Nutzungskonzepte für das Schloss entwickelt werden.

Aus der Tagesordnung zu schließen, dürfte dieser Antrag das einzige Thema mit größerem Diskussionspotenzial sein. Für die Grundstückseigentümer und Mieter aber außerdem wichtig: die Kalkulation kostendeckender Abwassergebühren und die Festsetzung des Hebesatzes für das kommende Jahr. Außerdem beraten die Stadtvertreter den Doppelhaushalt der Stadt für 2014 und 2015. Im nicht öffentlichen Teil geht es unter anderem um den Verkauf von Erbbaurechten und die Ehrung verdienter Bürgerinnen und Bürger. Ehe sich allerdings die Stadtvertreter durch die Tagesordnung arbeiten, haben die Bürgerinnen und Bürger zu Beginn der Sitzung das Recht, ihre Fragen zur Stadtentwicklung oder anderen Themen an die Politik und Verwaltung zu richten.

Die Sitzung der Stadtvertreter am Mittwoch, 18. Dezember, beginnt diesmal schon um 18 Uhr in der Mensa der Albinus-Gemeinschaftsschule.