Lauenburg (du). “Ich hab mich gefühlt, als wenn ich allein auf einer Insel gegen das Wasser ankämpfen muss, bis dann plötzlich die Helfer da waren. Das war so wunderbar, ich kann es kaum beschreiben.

Erst jetzt begreife ich langsam, was die Feuerwehr und alle anderen Helfer geleistet haben", sagt Yildiz Frühauf und rückt die liebevoll gedeckten Tische in beiheizten Partyzelt vor ihrem Café-Restaurant Skippertreff zurecht. Das Zelt ist nötig, um Platz für die 60 geladenen Gäste ihrer Dankeschönparty zu schaffen. Feuerwehrleute aus Klein Pampau, Bröthen, Breitenfelde und Hollenbek werden von ihr ebenso bewirtet, wie die vielen Nachbarn, die mit angepackt haben oder mal mit Kaffee, Kuchen und tröstenden Worten vorbeigekommen waren.

Wenn Yildiz Frühauf von dem Hochwasser im Juni erzählt, wird mit jedem Wort ihre damals gefühlte Verzweiflung greifbar. "Ich war völlig hilflos. Das Wasser kam von allen Seiten und als uns dann hier in der Marina auch noch die Abwässer aus der Kanalisation direkt vor die Tür gepumpt wurden, saß mir nicht nur die Angst vor dem unberechenbaren Hochwasser im Nacken, ich musste auch noch den Gestank aushalten", erzählt sie. Ihre Kinder konnte sie zur Oma geben, aber für sie als Hafenmeisterin hieß es ausharren und die Auflagen des Krisenstabs erfüllen: So mussten die Dalben an den Steganlagen verlängert und alles hochwasserfest verzurrt werden. Auch der Dieseltank wurde zusätzlich mit 13 000 Litern befüllt, damit er nicht aufschwemmen konnte. Dies alles hätte sie nie allein leisten können.

Mit der Dankeschönparty wollte die Hafenmeisterin jetzt ihren Helfern zeigen, wie wichtig jeder geleistete Handschlag gewesen ist. "Wir haben gern geholfen und kommen auch wieder wenn's nötig ist", sagt Gemeindewehrführer Rüdiger Riehl aus Klein Pampau. Ein gut gemeintes Versprechen - doch Yildiz Frühauf hofft, dass er es niemals einlösen muss.