Künstlerhaus: 30 000-Euro-Spende hilft bei Sanierung

Überraschende Entwicklungen für das vom Hochwasser schwer beschädigte Künstlerhaus an der Elbstraße: Die Immobilie wird unter Denkmalschutz gestellt - und der Verein, der das Haus betreibt, kann die eindrucksvolle Spendensumme von 30 000 Euro verbuchen. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hatte die Nordzucker AG als Spender über die "Aktion Deutschland hilft" an den Verein vermittelt. Gestern Vormittag wurde ein symbolischer Scheck überreicht. "Aus dieser Region bekommen wir für unser Werk in Uelzen viele Rüben, da wollten wir gerne etwas zurückgeben", sagte Michael Gauß, Geschäftsführer von Nordzucker.

Wie berichtet hatte die Flut der Elbe im Juni bei einem Wasserstand von 9,64 Metern im Künstlerhaus aus dem Baujahr 1850 massive Schäden angerichtet. Wasser war in das Gebäude gelaufen und im Mauerwerk aufgestiegen, Holzdielen wölbten sich. Mittlerweile summieren die Schäden sich auf 200 000 Euro. "Ob und wie viel Geld aus den Fördertöpfen von Bund und Ländern fließen wird, ist ja noch immer unklar. Umso wichtiger sind für uns konkrete Spenden, die es uns ermöglichen, im Dezember endlich mit den ersten Instandsetzungsarbeiten beginnen zu können", erklärt Volker Hillmann vom Künstlerhaus Lauenburg. Denn schon im Juni 2014 sollen wieder Stipendiaten einziehen.

Die werden künftig in einem Denkmal wohnen und werken. "Wir hatten bei der Begutachtung auch Vertreter des Landesdenkmalamtes hier, die ganz überrascht waren, dass das Gebäude bisher nicht unter Denkmalschutz stand", berichtete Hillmann. Die entsprechende Eintragung soll nun nachgeholt werden. Mit folgenden Effekten: Es darf nur denkmalgerecht modernisiert werden - aber es gibt für diese Arbeiten die volle Kostenerstattung.

Im Rahmen der Sanierung soll darauf geachtet werden, dass die Investitionen nicht verpuffen, wenn es ein neues Hochwasser gibt. "Wir sägen sozusagen alle Wände auf, heben das Haus komplett an und bauen eine künstliche Sperre ein, die verhindern soll, dass die Feuchtigkeit im Mauerwerk aufsteigen kann. Außerdem bauen wir im Erdgeschoss einen Fußboden ein, der problemlos ausgebaut werden kann, wenn eine Überschwemmung droht", sagte Hillmann. "Solche Maßnahmen sind es, die wir fördern wollten. Wir wollten etwas Nachhaltiges unterstützen", begründete Gauß die Entscheidung von Nordzucker für das Künstlerhaus zu spenden. 25000 Euro hatten die 1200 Mitarbeiter gesammelt, der Vorstand verdoppelte die Summe. Außer nach Lauenburg geht ein Teil der Summe auch nach Sachsen-Anhalt, um dort einen von der Flut betroffenen Kinderverein zu unterstützen.

Der ASB hat Förderungen für einen bei der Flut beschädigten Spielplatz am Elbufer in Tesperhude, für die überflutete Wache der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und den Ruderclub in Lauenburg organisiert. Im Rahmen von "Deutschland hilft" wurden 40 Millionen Euro eingenommen, die die Hilfsorganisationen bundesweit in den Hochwassergebieten verteilen. Für den ASB kümmert sich darum Dirk Biereige. "Die Firmen, die große Spenden tätigen, wollen gerne in der Region Gutes tun. Das konnten wir hier sehr gut vermitteln", sagte er.