Verkehrsfreigabe: Statt 2017 jetzt Ende 2015 angepeilt

Auf der Großbaustelle für die neue Kanalbrücke im Zuge der Bundesstraße 5 gehen die Arbeiten jetzt deutlich sichtbar Schlag auf Schlag voran. "Wir sind aus dem Boden raus, arbeiten jetzt an den ersten oberirdischen Wänden", berichtet Stefan Lühr vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) in Lauenburg. In den vergangenen Monaten wurden 54 bis zu 30 Meter tiefe Bohrpfähle in den Boden eingebracht und eine Sohlplatte betoniert. Lühr: "Darauf erfolgt jetzt der sichtbare Hochbau."

Die neue Straßenbrücke über den Elbe-Lübeck-Kanal soll laut Plan des WSA spätestens 2017 freigegeben werden. "Nach aktuellem Zeitplan ist davon auszugehen, dass die Verkehrsfreigabe schon Ende 2015 erfolgen könnte", sagt Lühr. Die beauftragte Baufirma Wayss & Freytag ist mit ihrem Bauteam - zurzeit arbeiten etwa 15 Männer auf der Baustelle - dem Zeitplan weit voraus. Am Ostufer des Kanals unterstützt ein großer Kran die Bauarbeiter. Am Ostufer wird zurzeit auch mehr gebaut, aber mit weiterem Baufortschritt wird auch am Westufer ein Kran aufgestellt und dort mit dem Hochbau begonnen, sagt Lühr.

Die Stahlbetonwände, die jetzt errichtet werden, tragen später den Stahlbogen, der den Kanal mit einer Länge von 75 Metern in einem Stück überspannen soll. "Wenn am Ostufer der Boden daran bis auf eine Höhe von 15 Metern über Normalnull aufgeschüttet ist, wird der Stahlbau die Fläche nutzen und mit der Montage der Brücke beginnen", sagt Lühr.

Die Einzelteile werden bereits in Magdeburg gefertigt. "Das sieht da schon sehr gut aus", sagt Lühr. Die Einzelteile sollen dann auf der Baustelle angeliefert werden. Daraus bauen die Spezialisten die komplette Brücke zusammen, um sie in einem Stück von Ost nach West über den Kanal zu schieben und an beiden Ufern auf die Auflager zu setzen. Das könnte schon im März 2014 erfolgen.

Aufwendig werden dann an beiden Seiten der Brücke die Anschlüsse der Fahrbahn. Sobald die hergestellt sind und die Straßenbrücke ihren Fahrbahnbelag erhalten hat, können die Autos rollen. 10 000 Fahrzeuge pro Tag queren den Elbe-Lübeck-Kanal im Zuge der Bundesstraße. Zusätzlich zu zwei je 3,75 Meter breiten Fahrspuren wird es einen 2,50 Meter breiten Geh- und Radweg geben. "Mit dem Rückbau der Behelfsbrücke und der behelfsmäßigen Umfahrung am Ostufer werden die Arbeiten dann anschließend beendet", sagt Lühr.

Die 1937 errichtete alte Kanalbrücke war im Mai abgerissen worden. Das Neubauprojekt kostet insgesamt rund 17 Millionen Euro.