Lauenburg (bd). Bereits zwei Jahre nach der ersten Entdeckungsfahrt von Christopher Kolumbus teilte Papst Alexander VI. die Welt für die Königreiche Spanien und Portugal in zwei Interessensphären auf: die westliche Hemisphäre wurde Spanien, die östliche Portugal zugesprochen.

Für die aufstrebenden Seenationen der Briten und Holländer hatte diese Einteilung folgenschwere Konsequenzen, nämlich die Blockade der Seewege um das Kap der Guten Hoffnung sowie das Kap Hoorn zu den Reichtümern des Orients. Die Alternative: ein direkter nördlicher Seeweg musste gefunden werden. Das wiederholte Scheitern der Nordost-Passage veranlasste die Briten schließlich zur Suche nach einem entgegengesetzten Seeweg, der Nordwest-Passage.

Diesem Thema widmet sich die Lüneburger Amerikanistin Dr. Maria Moss in ihrem Vortrag "Auf der Suche nach dem Eis", zu dem die Freie Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur und der Lauenburger Heimatbund und Geschichtsverein am Dienstag, 26. November, um 19.30 Uhr in das Hotel Bellevue an der Blumenstraße 29 einladen. Der Eintritt ist frei.

Der Vortrag beruht auf persönlichen Notizen aus Grönland sowie Nordkanada und skizziert die Expeditionen von William Baffin, John Ross, Edward Parry, John Franklin und Roald Amundsen sowie die moderne Erkundung der Nordwest-Passage. Denn was vor wenigen Jahrzehnten noch ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang war, ist "dank" der Klimaveränderungen inzwischen auch interessierten Touristen zugänglich.