Taifun 'Haiyan' Philippinin schildert die Not in ihrer Heimat

"Ich kann nicht mehr schlafen und nichts mehr essen, weil ich immer daran denken muss, dass die Menschen in meinem Heimatdorf San Joaquin keine Bleibe und kein Trinkwasser haben", sagt Angelica Roca-Behrens mit leiser Stimme. Die 35-jährige Mutter von drei Kindern lebt seit 2008 in Lauenburg und ist mit dem Tabakproduzenten Dr. Heiko Behrens verheiratet. Sie ist völlig verzweifelt, denn viele der 4000 Bewohner von San Joaquin hat der Taifun "Haiyan" am 8. November mit einer unvorstellbaren Windgeschwindigkeit von 380 Kilometern pro Stunde schwer verletzt und sogar getötet. Von den Häusern ist kaum etwas übrig geblieben. Die Menschen müssen im Freien übernachten und sich von dem ernähren, was sie noch irgendwo finden. Die angekündigte Hilfe läuft nur zähflüssig an.

Noch im Sommer war Angelica Roca-Behrens mit ihrer Familie auf den Philippinen und hat San Joaquin besucht. Jetzt ist dort auf grauenhafte Weise alles verändert. Bäume sind entwurzelt, die Straßen unpassierbar und von dem Charme der Region sind nur noch Trümmer übrig. Die Menschen stehen vor dem Nichts. "Bei uns war es innerhalb des Dorfes selbstverständlich, dass wir uns gegenseitig helfen, aber jetzt sind alle hilflos und den Familien droht der Hungertod", befürchtet Angelica Roca-Behrens. Von ihrer Schwester, die auf den Philippinen lebt und sofort nach San Joaquin gereist ist, hat sie erfahren, dass ihre Eltern am Leben sind. Die Schwester versucht, Lebensmittel von einer Nachbarinsel zu organisieren. Ohne ausreichend Geld hat sie aber wenige Chancen, die Händler zur Herausgabe von Wasser und Nahrungsmitteln für alle zu bewegen. Geld für ihre eigene Familie ist da, "aber es gibt so viele andere, die ganz dringend Hilfe brauchen".

Mit der Einrichtung eines Spendenkontos möchte Angelica Roca-Behrens schnellstmöglich helfen. Ein naher Familienangehöriger ist in gehobener Position im Distrikt Palo, zu dem San Joaquin gehört. Er hat versprochen, von ihrer Schwester gekaufte Lebensmittel, Medikamente und Wasser sicher vor Plünderungen nach San Joaquin zu bringen und gerecht zu verteilen.

Wer den Menschen helfen möchte, kann unter dem Kennwort "Spende für San Joaquin" bei der Raiffeisenbank Lauenburg (Bankleitzahl 230 53 129, Konto 11 55 020) mit einem Geldbetrag beitragen, die Not zu lindern.