Museum: Nach der Eröffnung können 1000 Jahre Schifffahrtsgeschichte attraktiv präsentiert werden

Jetzt beginnt der Endspurt im sanierten und deutlich vergrößerten Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburgs Altstadt: In den kommenden Tagen werden die Aufträge zum Bau der neuen Großvitrinen vergeben. Danach geht es an die Ausstattung. "Bis zum 31. März sollen alle Bauteile angeliefert sein, dann müssen wir sehen, wie wir mit der Ausstattung vorankommen", erklärt Museumsleiter Joachim Kedziora. Er setzt auf eine Eröffnung des Hauses noch im ersten Halbjahr 2014, früher als geplant.

In einem Raum, gleich links neben dem früheren Haupteingang, ist bereits grob zu erkennen, was sich Museumsplaner Uwe Franzen ausgedacht hat. In einer Ecke und über beide Wände steht eine riesige Holztafel. Davor wirken die auf Stahlstreben stehenden Schiffsmodelle bereits ziemlich gut. Kedziora: "In diesem Raum wollen wir die Entwicklung aus 1000 Jahren Schifffahrt anhand von Modellen zeigen. Die reichen vom Einbaum bis zum modernen Schubverband. Und ich würde die Annahme nicht ablehnen, wenn vielleicht zur Eröffnung ein Sponsor kommt, der uns ein modernes Schiff wie den bei Hitzler vom Stapel gelaufenen 'Dettmer Tank 140' übergibt." Denn die Fördermittel der Europäischen Union dürfen ausschließlich dafür genutzt werden, die Präsentation zu modernisieren. Der Fundus des Museums darf mit dem Geld nicht aufgestockt werden. Und so ein ganz neuer Tanker fehlt in der Sammlung noch.

"Wir haben diese erste Wand aufgebaut, um zu ermitteln, wie die ausgesuchten Modelle wirken. Man hat so schon einen guten Eindruck und außerdem muss man für die Vitrinenmaße auch wissen, was die Modelle wiegen, damit es nachher stabil genug ausgeführt wird", berichtet der Museumsleiter.

Sein Helfer Wolfgang Heppner ist bereits dabei, fehlende Details der Modelle - etwa winzige Rettungsboote - zu ergänzen. "Wenn wir die Vitrinen abschließend bestücken, werden wir alle Modelle putzen müssen. Und weil alter Kleber im Laufe der Zeit seine Haltbarkeit einbüßt, werden wir da auch noch das eine oder andere Bauteil neu anbringen müssen", sagt Kedziora. Künftig wird das Elbschifffahrtsmuseum, das für seine Ausstellung und seine Forschungsarbeit international anerkannt ist, mit Themenräumen auftrumpfen. "Man kann sich bis weit in die Tiefe des Themas mit den gewünschten Informationen versorgen", verspricht Kedziora. Museumsplaner Uwe Franzen hat dafür im kleinen Maßstab alle Räume mit möglichen Exponaten ausgestattet. Die Eisbrecher bekommen ebenso einen Themenraum wie die Kettenschifffahrt oder die Lauenburger Dampfer. Kedziora: "Jetzt müssen die Vitrinen und andere Elemente gebaut werden." Franzen ist laut Kedziora zuversichtlich, mit dem zur Verfügung stehenden Geld auszukommen. 600 000 Euro kommen von der Europäischen Union für die Ausstattung des Museums, in etwa dieselbe Summe bringt die Stadt auf.

Das bisherige Museumsgebäude und das Nachbargebäude am Kirchplatz, das im Erdgeschoss die Touristeninformation beherbergt, wurden dazu für 2,5 Millionen Euro aufwendig saniert und miteinander verbunden.