Büchen (wre). “Was willst du später werden?“ Diese Frage muss wohl jedes Kind beantworten, sobald es nur sprechen kann.

Doch irgendwann wird es tatsächlich ernst und die Berufswahl steht ins Haus.

Die Schüler der Klassen 8 bis 10 der Gemeinschaftsschule Büchen hatten jetzt Gelegenheit, einen Blick in die Arbeitswelt zu werfen. Das "Beruferondell" funktioniert nach dem Prinzip des Speed-Dating: In drei Runden präsentierten 16 Ausbildungsbetriebe aus der Region die jeweils typischen Berufsbilder. "Wir haben wieder ein breit gefächertes Angebot", freute sich Dr. Heinz Bohlmann aus der Gemeindeverwaltung über den Zuspruch der Betriebe. Ob Friseur, Zimmerer, Steuerfachangestellte oder Mechatroniker - es war der bunte Mix aus Handwerk, Büro und Dienstleistung, der die Sache für die Jugendlichen interessant machte.

Vor Friseurmeisterin Leila Riewesell saßen erwartungsgemäß allein Mädchen. Die waren dafür umso interessierter und erfuhren unter anderem, dass es nach der Ausbildung die Möglichkeit gibt, Maskenbildner oder Make-up-Artist zu werden. Klar, dass die Jugendlichen aber auch wissen wollten, wie hoch die Ausbildungsvergütung im Friseurberuf ist. Mit dem Hinweis auf ihre eigene Lehrzeit sorgte Leila Riewesell für eine Überraschung: "Wenn die Jungs in der Disco gehört hatten, dass ich Friseurin bin, haben sie meist abgewinkt. Doch dann haben sie mein BMW Cabrio vor der Tür gesehen und schon sah das anders aus", erzählte sie augenzwinkernd. Das Geheimnis: Zwar sei die Ausbildungsvergütung tatsächlich nicht sehr hoch, aber zusammen mit dem Trinkgeld könne man einiges verdienen.

Deutlich mehr Jungen als Mädchen zog es dagegen zur Firma GEA Tuchenhagen, wo es um die Ausbildung zum Industriemechaniker ging. Auch hier war es zunächst vor allem die Ausbildungsvergütung, die interessierte. Aber mitunter sind offensichtlich auch andere Fragen für die Berufswahl ausschlaggebend: "Darf man bei Ihnen mit Gesichtspiercing arbeiten?", fragte ein junger Mann und war sichtlich erleichtert, als er hörte, dass dies unter bestimmten Voraussetzungen möglich sei.