Aufbauhilfefonds: Stadt sichert Betroffenen Unterstützung bei Antragstellung zu

Von außen sieht man den Häusern in der Altstadt die Folgen des Juni-Hochwassers kaum noch an. Innen ist das in den vielen Fällen ganz anders: Noch immer sind die Wohnungen feucht, unbrauchbar gewordene Möbel nicht ersetzt - und das Schlimmste: Viele Betroffene hat die Elbeflut inzwischen in große finanzielle Bedrängnis gebracht.

Monatelang hatte es gedauert, bis sich die Landesregierung über die Richtlinien für die Beantragung der Mittel aus den Aufbauhilfefonds einig wurde - jetzt liegen die entsprechenden Unterlagen vor, und die haben es in sich: Allein der Antrag umfasst 20 Seiten Papier. Dazu kommen ein dreiseitiger Verwendungsnachweis und ein gesondertes Formular für die Anforderungen der Gelder. "Ich bedauere, Ihnen soviel Informationen und Hinweise zumuten zu müssen", wird Bürgermeister Andreas Thiede in einem Schreiben an die betroffenen Grundstücksbesitzer zitiert.

Tatsächlich ist es für viele Altstadtbewohner schon jetzt schwierig, den Überblick zu behalten. Anders als bei der unkomplizierten Auszahlung der Soforthilfe von insgesamt bis zu 5500 Euro, flattern den Flutopfern immer wieder neue Formulare für die verschiedenen Hilfsfonds ins Haus - Aussicht auf schnelle Auszahlung besteht indes nicht. Ursula Strube, eine der drei Fluthilfeberaterinnen der Diakonie, kann ein Lied davon singen. "Allein über den Anträgen auf Hilfsleistungen der Diakonie Katastrophenhilfe sitzen wir mit den Betroffenen durchschnittlich eineinhalb Stunden", hat sie die Erfahrung gemacht. Dazu komme die Hilfe beim Ausfüllen des Antrags auf Spendenmittel, die bei der Stadt eingegangen waren. Eigentlich sollten wenigstens diese insgesamt rund 300 000 Euro die Flutopfer sehr kurzfristig erreichen, aber auch aus diesem Topf ist bisher kein Geld geflossen. "Wir schreiben gerade die letzten Anwohner an", sagte Kämmerer Thomas Burmester gestern gegenüber unserer Zeitung.

Nun gibt es zumindest Hoffnung, dass das Geld aus dem Aufbauhilfefonds des Bundes und der Länder - die bis zu 80 Prozent der Schadenssumme ausgleichen sollen - mittelfristig bei den Betroffenen ankommen. Zwar werden bei der Berechnung der Auszahlungssumme andere Hilfsgelder und Spenden angerechnet, wenn diese aber noch nicht feststehen, könne ein vorläufiger Zuwendungsbescheid erteilt werden, heißt es in den Erläuterungen. So sollen Abschlagszahlungen möglich gemacht werden.

Die Stadt will die Antragsteller nach Kräften unterstützen. "Wir werden Mitarbeiter schulen, die mit Rat und Tat helfen", sichert Burmester zu. Auch der Termin für die lange versprochene Informationsveranstaltung steht nun fest: Am Sonnabend, 9. November, ab 10 Uhr gibt es in der Heinrich-Osterwold-Halle (Elbstraße 145 a) Erläuterungen zum Aufbauhilfefonds. Als Gesprächspartner stehen dann nicht nur zuständige Mitarbeiter der Stadt, sondern auch des Landesinnenministeriums Rede und Antwort.

Weitere Informationen und alle benötigten Antragsformulare für den Aufbauhilfefond gibt es zudem im Internet unter www.lauenburg.de.