Freiwillige Feuerwehr: Mit Finanzhilfe des Landes gibt es Ersatz für die technisch veraltete Drehleiter

Sieben Menschen haben Lauenburgs Feuerwehrleute in diesem Jahr bereits mit Hilfe der Drehleiter aus Notlagen gerettet. Das zeigt, wie wichtig dieses Arbeitsgerät für die ehrenamtlichen Retter der Stadt ist. Am Sonnabend konnte endlich das lang ersehnte neue Fahrzeug in Dienst gestellt werden: Eine nagelneue automatische Drehleiter mit Korb und Gelenk an der Leiterspitze. "DLA (K) 23/12 M 32 L-AS" heißt das Fahrzeug in Fachkreisen. 530 000 Euro zahlte die Stadt - und damit rund zehn Prozent mehr als Schwarzenbek für ein fast identisches Fahrzeug ausgab.

Zur Fahrzeugübergabe war Innenminister Andreas Breitner ins Katastrophenschutzzentrum an der Reeperbahn gekommen. Hintergrund: Das Land finanziert den Großteil der Kosten, weil Lauenburgs aufgrund seiner schlechten Finanzsituation alleine nicht in der Lage gewesen wäre, die dringend nötige Ersatzbeschaffung für das 26 Jahre alte Vorgängermodell zu leisten. "Ein sehr schöner Anlass, wieder nach Lauenburg zu kommen", meinte der Innenminister. Neben seinem Wohnort Rendsburg und seinem Bürositz Kiel sei Lauenburg - "dank" des Elbe-Hochwassers - mittlerweile der Ort in Schleswig-Holstein, wo er am meisten anzutreffen ist, so Breitner. Für ihn war es als Innenminister die erste offizielle Übergabe einer Drehleiter.

"Um so eine Investition muss die Feuerwehr nicht bitten, es ist ein unverzichtbares Einsatzmittel", machte Breitner die Notwendigkeit der Drehleiter deutlich. Er nutzte auch die Chance, Feuerwehrchef Lars Heuer persönlich die Fluthelfermedaille 2013 für dessen Einsatz während des Elbe-Hochwassers im Juni auszuhändigen. Bei der Verleihung im Landeshaus hatte Heuer gefehlt.

Der Wehrführer bedankte sich während der Fahrzeugübergabe, fand aber auch mahnende Worte. "In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass Feuerwehr-Fahrzeuge nur eine begrenzte Lebensdauer haben", so Heuer. Das 26 Jahre alte Vorgänger-Fahrzeug, das jetzt gegen Höchstgebot verkauft werden soll, hatte zuletzt immer öfter technische Probleme bereitet. "Ich hoffe und wünsche mir, dass auch die neu gewählte Stadtvertretung ihrer Verantwortung gerecht wird", sagte er.

Für die Feuerwehrleute steht jetzt zunächst einmal eine umfangreiche Ausbildung an der neuen Drehleiter, die der Hersteller Magirus auf einem Fahrgestell von Mercedes aufgebaut hat, an. Gerade das Gelenk an der Leiterspitze bietet den Feuerwehrleuten Möglichkeiten, die sie bisher nicht hatten. So kann die 30 Meter lange Leiter in der engen Altstadt beispielsweise über Dachfirste hinaus gefahren und dahinter abgeknickt werden. Auch in Laderäume von Schiffen oder von der Kaimauer ins Wasser reicht die neue Leiter.

Während der Feierstunde wurden Andreas Rogge und Björn Koberstein zu Hauptlöschmeistern befördert.