Vorsorge: “Wollen gewappnet sein“, sagt der Flut-Beauftragte

Dieser "Flut-Beauftragte" denkt in die Zukunft: Diplom-Ingenieur Dietmar Wienholdt aus der Abteilung für Wasserwirtschaft des Umweltministeriums, den Ministerpräsident Torsten Albig zum Flut-Beauftragten der Stadt Lauenburg ernannt hatte, um in Kiel direkt zur Situation zu berichten, war jetzt zum Arbeitsgespräch in Lauenburg.

"Dass es mit dem Schutz vor der Altstadt läuft, ist ja bekannt, da werden wir im nächsten Sommer Lösungen präsentieren können. Wir wollen aber mehr. Zurzeit bewegt uns die Frage, was in Lauenburg passiert wäre, wenn in Fischbek der Deich nicht gebrochen wäre und wenn man die Havelpolder nicht geflutet hätte", so Wienholdt. Dann wäre der Wasserstand der Elbe in Lauenburg statt auf 9,64 Meter wohl auf mehr als zehn Meter angestiegen. Unklar, was dann im Industriegebiet an den Söllerwiesen und entlang des Elbe-Lübeck-Kanals passiert wäre. "Das wollen wir aber wissen, um mögliche Maßnahmen zum Schutz entwickeln zu können", sagt Wienholdt.

Länderübergreifend sitzen die Experten der Elbanrainer außerdem zusammen, um zu prüfen, ob der Bemessungswasserstand noch ausreichend ist. Anhand dieses theoretischen Wertes werden unterschiedliche Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser ausgelegt - etwa Deichhöhen. "Das Hochwasser der Elbe hatte den Bemessungswasserstand fast erreicht", erinnert Wienholdt an die dramatischen Tage im Juni. Zu allen Themen arbeiten die Länderverwaltungen auch mit der Wasserschifffahrtsverwaltung des Bundes eng zusammen, um sich abzustimmen.