Elbstrassen-Sperrung: Noch laufen vorbereitende Arbeiten

Der Einbau der versenkbaren Poller, mit der die Stadt den Durchgangsverkehr aus der Elbstraße verbannen will, wird einst Stoff für ein ganzes Kapitel in der Stadtchronik bieten. Zunächst galt es, den Widerstand der Gegner zu brechen, die um die Erreichbarkeit ihrer Häuser fürchteten. Nachdem geklärt war, dass sie mit Hilfe von Transpondern die Poller versenken und ihre Einkäufe nach Hause fahren können, machte die Politik Nägel mit Köpfen und beschloss, die Sperrpoller im Frühjahr einzubauen und in Betrieb zu nehmen. Das scheiterte daran, dass die Büchener Tiefbaufirma Ehrich bei der Vorbereitung der Installation in Höhe des Elbschifffahrtsmuseums zu eng aneinander liegende Versorgungsleitungen entdeckte, die erst "umgeleitet" werden mussten. Als dem Einbau der Poller eigentlich nichts mehr im Wege stand, kam die Elbeflut und machte alle Planungen zunichte. Nachdem die Wassermassen abgeflossen waren, revidierte die Stadtverwaltung ihr Vorhaben und verschob den Einbau, um die Sanierungsarbeiten der Handwerker an und in den Häusern nicht zu behindern. Bauamtsleiter Reinhard Nieberg kündigte damals an, der Einbau der Poller werde erst nach Abschluss der Arbeiten fortgesetzt. Sperrungen seien vorerst - wahrscheinlich bis zum Frühjahr - nur während der Wochenenden und an Feiertagen geplant, wenn die Durchfahrt ohnehin verboten sei.

Diese Ankündigung hat der Bau- und Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung einkassiert und angeordnet, dass die Dauersperrung sofort greifen soll, wenn die Poller eingebaut und funktionstüchtig sind. Das wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Am Ruferplatz haben wir den Einbau so weit vorbereitet, dass nur noch die Kontaktschleifen und die Poller selbst installiert werden müssen. In Höhe des Elbschifffahrtsmuseums werden wir voraussichtlich in der kommenden Woche mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen und insgesamt noch etwa zwei Wochen benötigen", berichtete Stefan Ehrich gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

Erst danach kann die Fachfirma anrücken und die Sperrpoller während des Einbaus mit den Kontaktschleifen verbinden. Sie sollen zum Beispiel bewirken, dass sich die Konstruktion automatisch versenkt, wenn ein Autofahrer den gesperrten Teil der Elbstraße nach dem Ausladen seiner Einkäufe wieder verlassen will.

Und erst wenn diese technischen Arbeiten erledigt sind, kann die Stadt damit beginnen, die Transponder gegen eine Jahresgebühr von voraussichtlich 25 Euro für zwei Stück an berechtigte Anlieger aus dem Mittelteil der Elbstraße auszugeben. Auch das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, zumal der Zeitpunkt der Ausgabe noch nicht abgesehen werden kann.

Polizei, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen sowie Ver- und Entsorgungsbetriebe erhalten eine Funkbedienung, mit der die Poller während der Fahrt abgesenkt werden können. Zusätzlich wird ein sogenannter Behördenschlüssel ausgegeben, mit dem verhindert wird, dass die Poller nach der Einfahrt eines Einsatzfahrzeuges wieder hochfahren und den Rückweg versperren.

* Bei besonders extremen Wetterlagen wie Eisregen oder heftigem Schneefall, die eine Vollsperrung der steilen Verbindungsstraßen Neustadt und Hohler Weg zur Oberstadt erfordern, wird eine Sonderregelung gelten: Dann kann die städtische Winterdienstleitung die Poller dauerhaft absenken, damit die Abfahrt aus dem westlichen Teil der Altstadt möglich bleibt.