Innenstadt: Sozialdemokraten vermissen Planungsideen zum Radverkehr

Die Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) hat die Sache ins Rollen gebracht, jetzt nimmt sich auch der SPD-Ortsverein des Themas an: Wie können Lauenburgs Straßen für Radler sicherer gemacht werden?

Nur einen Tag nach unserem Bericht über die Initiative von Heinz Victor (LWG), die eingeschlafene Arbeitsgruppe "Radverkehr" wieder zu beleben, legen die Sozialdemokraten ein Positionspapier zum gleichen Thema vor. Sie fordern wie die LWG die Einführung beidseitiger Schutzstreifen für Radfahrer im Bereich der B 5 und L 200. Außerdem soll die Geschwindigkeit in der Innenstadt generell auf 30 Stundenkilometer begrenzt werden. Ein freigegebener Fußweg könne keinen Radweg oder Schutzstreifen auf der Straße ersetzen. "So sieht keine seriöse Radverkehrsführung aus", betonen die Lauenburger Genossen. Stattdessen fordern sie durch die Aufbringung von Schutzstreifen für "klare Verhältnisse" zu sorgen. Allerdings seien diese Schutzstreifen nur ein Baustein, zusätzlich müsse die Ampelschaltung entlang der B 5 auf Tempo 30 optimiert werden. Wirksam seien Geschwindigkeitsbegrenzungen allerdings nur bei regelmäßigen Kontrollen. "Dass Lauenburg beim sogenannten Blitzmarathon am 10. Oktober komplett ausgenommen wurde, halten wir für unglücklich", heißt es in der Stellungnahme. Um die öffentliche Akzeptanz zu fördern, soll die Stadt im Rahmen einer "Aufklärungsaktion" die Vorteile einer Förderung des Radverkehrs vermitteln: Entlastung des knappen Parkraumes, die Förderung der Gesundheit und der Schutz der Umwelt.

Auch bei öffentlichen und halböffentlichen Bauvorhaben will die SPD die Belange der Radfahrer mehr berücksichtigt wissen. Deutliche Kritik gibt's daher an der gegenwärtigen Konzeption des Stadtkerns: "Die alleinige Konzentration auf Autofahrer und ÖPNV in der Planung, wie bei der Umgestaltung der Lauenburger Innenstadt momentan, ist bedauerlich."

Wie schon die LWG, nimmt auch die SPD Bezug auf das vor vier Jahren von der Politik abgeschmetterte "Handlungskonzept zu Sicherung und Förderung des Radverkehrs." Die Umsetzung sei damals unter anderem daran gescheitert, dass die für Radfahrer vorgesehenen Schutzstreifen auf der Straße im Bereich von Bushaltestellen hindernd sein könnten. "Die SPD hält das für vorgeschoben", so die heutige Einschätzung. Vor allem sei ärgerlich, dass die Streifen nicht während der Fahrbahnerneuerung 2010 aufgebracht wurden und der Vorschlag stattdessen im Bauausschuss begraben wurde.

Eine kleinen Seitenhieb in Richtung LWG gibt's dann auch noch: "Während andere sich noch beschweren, entwickelt die SPD eigene Ideen und bringt diese ein."