Verein: Pachtvertrag endet nach 40 Jahren - Erbengemeinschaft will das Gebäude verkaufen

Seit dem Tod der Eigentümerin des Sandkrughofes, Hildegard Lagemann, vor 22 Jahren hängt ein Damoklesschwert über dem Trägerverein: "Ende dieses Jahres läuft unser Pachtvertrag mit der Erbengemeinschaft aus, und wie es dann mit dem Haus weitergeht, steht momentan in den Sternen", sagt Leiter Michael Schneider.

Die Nachkommen konnten schon zu Lebzeiten von Hildegard Lagemann mit der Idee der Bildungsstätte nicht viel anfangen. Doch die alte Dame hatte sich nicht beirren lassen und im Jahre 1971 die Gründung der "Seniorenakademie Sandkrughof" beschlossen. Ihr Motiv: Eine Anleitung zu sinnerfülltem Älterwerden in Gemeinschaft. Träger der Akademie wurde noch im gleichen Jahr der neugegründete Verein Sandkrughof, mit dem Hildegard Lagemann in der Folge auch einen Pachtvertrag über Haus und Grundstück abschloss.

Doch der Verein entwickelte sich weiter - und das bis zu ihrem Tod mit dem Wohlwollen von Hildegard Lagemann. Bald war die Akademie Sandkrughof auch deutschlandweit kein Geheimtipp mehr: Künstlerische Workshops, alternative Heilmethoden, kreative Beschäftigungen für die ganze Familie und sportliche Aktivitäten stehen noch bis zum Jahresende auf dem Programm der Akademie. "Wir zählen jährlich etwa 3500 Übernachtungen. Unsere Besucher schätzen unser Haus mitten im Wal und in unmittelbarer Elbnähe", sagt Michael Schneider.

Diese Idylle ist es wohl auch, die Hildegard Lagemanns Nachkommen auf eine Goldgrube hoffen lassen. Das Maklerunternehmen "Engel & Völkers" bietet das Objekt im Internet zurzeit für 1,4 Millionen Euro an. "Da können wir als kleiner Verein nicht mithalten", sagt Schneider und bezweifelt, dass sich für diesen Preis überhaupt ein Käufer findet. Einen Funken Hoffnung hat der Vereinschef daher immer noch: "Wir sind auf der Suche nach einem Investor, der unser Konzept mit uns weiterentwickeln möchte. Sollte das nicht gelingen, wird sich der Verein Sandkrughof zum Jahresende auflösen."