Altes Schaufelrad: Kritik am Standort

Trauerspiel um ein historisches Schaufelrad, das für Lauenburgs Schifffahrtsgeschichte werben soll: Neben verbeulten Altpapiercontainern und vor einem Maschendrahtzaun wurde das Schaufelrad jetzt am Lösch- und Ladeplatz abgestellt. Viel liebloser wäre es kaum gegangen. "Wenn man sich etwas Mühe gegeben hätte, wäre man sicher auf einen Platz gestoßen, der noch schlechter wäre", kritisiert Joachim Kedziora, der Leiter des Elbschifffahrtsmuseums, die Platzwahl.

Der Verein "Pro Lauenburg" mit Wolf von Kleist und Wilhelm Bischoff an der Spitze war sich selbst nicht einig, wo das Schaufelrad aufgestellt werden könnte. Der Europa-Kreisel an der Einmündung der B 209 (Lütauer Chaussee) in die B 5 (Glüsinger Weg) war zeitweise ein Thema. Damit wäre die Schifffahrt auch in der Oberstadt erlebbar geworden. Doch es fand sich schließlich nur das triste Ambiente am Lösch- und Ladeplatz.

Das Schaufelrad wurde 1921 gebaut und war für den tschechischen Elbschlepper "Slapy" in Dienst. Mit der Halterung, in der es jetzt ruht, wiegt das Objekt 10,5 Tonnen. Fast 10 000 Euro ließ sich "Pro Lauenburg" das Vorhaben kosten. Auf der Hitzler-Werft wurde das Schaufelrad "aufgehübscht" und in der Halterung montiert, dann lag es wochenlang auf einem Schleppponton, der Miete kostete, schließlich hob es ein Telekran gegen Gebühr vom Ponton an Land. Der Kranführer fuhr mit seinem aufgerichteten Kranarm sogar mit der Last am Haken von der Kaimauer bis zur Einfahrt des Lösch- und Ladeplatzes. Noch fehlen Absperrpoller, damit niemand das Schaufelrad rammt, und eine Hinweistafel. "Es soll hier ein Willkommensgruß für alle Besucher entstehen, die über den Lösch- und Ladeplatz nach Lauenburg kommen", sagte Wolf von Kleist.

Womöglich war es die letzte Aktion von "Pro Lauenburg", denn dem Verein droht die Auflösung. "Noch habe ich ein wenig Hoffnung", sagt von Kleist. Doch Ende November wird es eine Mitgliederversammlung geben. Vor zwei Wochen scheiterte das Ende des Vereins nur daran, dass zu wenig Mitglieder gekommen waren.