Baumkataster: Lauenburger Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen nimmt einen neuen Anlauf

Wenn alles läuft wie geplant, wird Lauenburgs Innenstadt bald aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Doch ehe sich die Baukräne drehen, will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Fokus auf Lauenburgs Bäume richten und das Thema Baumkataster wieder aus der Schublade holen. "Wir sind da ein gebranntes Kind", sagt Katharina Bunzel und erinnert an die Bäume, die auf dem ehemaligen Krankenhausgelände dem Penny-Neubau weichen mussten. Und nur der Protest der Bürger hätte verhindert, dass eine alte Eiche dem Wohnpark von Investor Rainer Staneck geopfert wurde. Grund genug für die Grünen, das Thema Baumschutz gleich auf die Tagesordnung der ersten Sitzung des neuen Ausschusses für Umwelt- und Energiewende zu setzen. Ausschussvorsitzende Petra Bostedt-Junge (Grüne) hatte aus diesem Anlass Jürgen Pflantz eingeladen, der bei der Geesthachter Verwaltung für das Thema "Baumkataster" zuständig ist. In Geesthacht gibt es bereits seit 2002 ein Baumkataster, in dem vorwiegend Bäume im unmittelbaren Stadtgebiet registriert wurden. Diese Bäume unterliegen einer ständigen Kontrolle nach den Kriterien der Standortbedingungen, möglicher Krankheiten und weiterer Faktoren. Daraus ergeben sich dann Pflegeaufträge an die Fachfirmen, bei schwierigen Fällen an die Baumgutachter und dienen zu guter Letzt als Beweismittel bei Anträgen für Fällungen. Dafür bedarf es dann einer Genehmigung durch die untere Naturschutzbehörde in Ratzeburg. Auch dafür ist dann die Auswertung des Baumkatasters wichtig und meist wird noch ein externes Gutachten angefordert.

Petra Bostedt-Junge ist nicht nur frischgebackene Ausschussvorsitzende, sondern weiß als Diplom-Biologin auch: "Ohne geregelten Baumschutz kann es nicht mehr Lebensqualität geben. Auch unter dem Aspekt der Haushaltskonsolidierung müssen wir dafür Mittel bereitstellen, denn ein qualifiziertes Baumkataster gibt's nicht zum Nulltarif" Sie ist überzeugt davon, dass die Grünen in dieser Frage auch die anderen Fraktionen mit ins Boot nehmen können. Zumindest sei die Resonanz der Mitglieder des Umwelt- und Energieausschusses durchweg aufgeschlossen gewesen.

Dass den Bürgern das Thema Baumschutz auch auf den Nägeln brennt, ist spätestens seit vergangenem Jahr klar: 400 Unterschriften hatten die Grünen gesammelt, um gegen die geplante Abholzung der Stieleiche auf dem Gelände der City-Passage an der Hamburger Straße zu protestieren.