Künstlerhaus: Ehemalige Stipendiaten stiften Exponate - Versteigerung ist für den 12. Oktober geplant

Mehr als 160 Stipendiaten aus Deutschland und allen Teilen der Welt haben seit 1986 im Künstlerhaus positive Spuren hinterlassen. Viele von ihnen wollen jetzt bei der Beseitigung negativer Spuren helfen, die das Elbe-Hochwasser im Sommer in der internationalen Stipendiatenstätte zurück ließ. Der gesamte Erdgeschossbereich und die Veranstaltungsterrasse des Hauses an der Elbstraße 54 standen im Juni drei Tage lang unter Wasser. Massive Schäden an allen Mauern, dem Boden, der Galerie, dem Kinderatelier, dem Ausschankbereich und den Sanitäranlagen werden von Gutachtern mit 130 000 Euro veranschlagt. 80 Prozent der Sanierungskosten können aus der Fluthilfe von Bund und Land bezahlt werden, beim Trägerverein verbleiben 26 000 Euro.

"Damit sind wird total überfordert, weil wir als gemeinnütziger Verein keine Rücklagen in solcher Höhe bilden dürfen. Außerdem verweigern sich Versicherungen in hochwassergefährdeten Gebieten, sodass wir auch keine Vorsorge treffen können", sagt Künstlerhaus-Manager Volker Hillmann, der sich bisher über private Spenden, unter anderem von der Lauenburger Bürgerstiftung freuen konnte. Das Geld reicht aber noch nicht für den Anteil des Vereins.

Den wollen nun zahlreiche ehemalige Stipendiaten, von denen ein großer Anteil inzwischen einen hohen Bekanntheitsgrad erworben hat, aus Solidarität mit dem Haus und aus Dankbarkeit für ihren Aufenthalt in Lauenburg aufbringen. Für eine Benefizaktion stellen sie Werke aus den Bereichen Malerei, Druck und Fotografie, Objektkunst und zum Teil signierte und mit Widmungen versehene Bücher kostenlos zur Verfügung.

Der Auktionskatalog kann von der Startseite der Internetpräsenz www.kuenstlerhaus-lauenburg.de heruntergeladen werden. Er dient allerdings nur zur Information. Eine Vorbesichtigung aller Kunstwerke, Bücher und DVDs ist am Freitag, 11, Oktober, von 12 bis 18 Uhr sowie am Sonnabend, 12. Oktober, von 10 Uhr an möglich. Die Versteigerung nach Höchstgebotsverfahren beginnt am Sonnabend, 12. Oktober, um 13 Uhr und wird geleitet von der Hamburger Auktionatorin Stephanie Mette-Ernst. Bezahlt wird vor Ort in bar oder per EC-Kartenlesegerät. Nicht verkaufte Objekte werden in der Woche nach der Veranstaltung zum Schätzpreis abgegeben.

Hillmann: "Wir sind sehr glücklich über die Verbundenheit und Anteilnahme ehemaliger Stipendiaten. Käufer leisten mit dem Erwerb der Kunstgegenstände einen Beitrag zum Wiederaufbau des Künstlerhauses und sichern sich gleichzeitig einen Anteil an der Freude an Kunst und Literatur."