Findorffhaus: Neue Besitzer - Interessent für “Hamburger Keller“ ist abgesprungen

Extrem schräge Fußböden, eine Zimmertür, die nur 1,60 Meter Durchgangshöhe bietet, Deckenhöhen, die einen aufrechten Gang kaum zulassen - das "Findorffhaus" am Hohlen Weg verlangt von seinen Bewohnern einiges ab. Immobilienmaklerin Heike Maurer sucht jetzt im Auftrag der neuen Hauseigentümer, einem Hamburger Ehepaar, nach Mietern für das Objekt. "Ich denke eher an ein Künstlerpaar als an eine Großfamilie", sagt Heike Maurer: "Der Dachboden würde sich hervorragend als Atelier eignen."

Wie berichtet steht das Haus weitestgehend leer, nachdem die ehemalige Bewohnerin ausgezogen ist und die Ausstellung über die Findorff-Brüder, Moorkommissar Jürgen Christian und Maler Johann Dietrich, abgebaut und nach Worpswede gebracht wurde. Zum Graben hin nutzt Holzkünstler Fritz Hock eine alte Backstube als Werkstatt.

Im Jahre 1607 wurde das Fachwerkhaus errichtet, ursprünglich waren es sogar zwei Gebäude. Deshalb laufen die Fußböden auch in der Mitte des Hauses zusammen, dadurch gibt es das starke Gefälle", weiß Heike Maurer. Das macht es den Bewohnern nicht leicht, Schränke, Betten oder Tische aufzustellen. "Kein Boden und keine Decke ist eben", sagt die Maklerin. Doch trotz dieses Mankos ist die Immobilien-Expertin überzeugt, neue Bewohner zu finden. "In dieses Haus kann man sich nur verlieben", sagt sie. Die Bewohner können sich über acht Zimmer mit 168 Quadratmetern Wohnfläche freuen, es gibt zwei Bäder und eine schlichte Küche.

Das denkmalgeschützte Findorffhaus wurde schrittweise saniert und gilt als Kleinod der Altstadt. Die Miete beträgt 650 Euro monatlich.

Auch eine andere Immobilie, um die sich Heike Maurer kümmert, ist jetzt wieder auf dem Markt. Der "Hamburger Keller" an der Elbstraße 14. Seit mittlerweile zwei Jahren sucht die Maklerin einen Käufer für die Ruine auf dem Grundstück mit Elbblick. Zuletzt war ein Interessent, der das Objekt lange reserviert hatte, abgesprungen. Für einen Kaufpreis von 40 000 Euro gibt es 370 Quadratmeter. Der 350 Jahre alte "Hamburger Keller" ist baulich kaum zu retten - und wenn, dann für geschätzte 650 000 Euro.