Hochwasser-Folgen: Im Künstlerhaus hat die Elbe-Flut 130 000 Euro Schaden hinterlassen

"Nein", sagt Volker Hillmann, "an aufgeben haben wir bisher noch nie gedacht." Dabei steht dem Verein, der das Künstlerhaus an der Elbstraße betreibt, das Wasser bis zum Hals - obwohl das Hochwasser der Elbe längst abgeflossen ist. In dem 1850 als Gaststätte errichteten Gebäude hat die Flut im Juni Schäden hinterlassen, die sich bisher auf 130 000 Euro summieren. "Wir stehen als Verein vor einem extremem Kraftakt, um das Geld aufbringen zu können", sagt Hillmann.

Gestern übergab die Bürgerstiftung Lauenburg einen symbolischen Scheck in Höhe von 5400 Euro an Hillmann und Agnete Sdun vom Vorstand des Künstlerhauses. Geld, das dringend benötigt wird. Hillmann, Manager des Hauses: "Wir haben zwar einen Zuschuss von 80 Prozent der Schadenssumme aus dem Fonds des Bundes und der Länder in Aussicht, allerdings beläuft sich unser Eigenanteil damit immer noch auf 26 000 Euro." Das Hochwasser hatte im Juni einen Wasserstand von 9,64 Metern in Lauenburg erreicht, es schwappte durch das Erdgeschoss des Künstlerhauses und unterspülte die Terrasse. In den Wänden stieg das Wasser schließlich durch die Kapillarwirkung auf.

Zurzeit präsentiert sich das Künstlerhaus in einem tristen Zustand. Die Böden sind rausgestemmt, Holzdielen aufgequollen, der Putz abgeschlagen, Leichtbauwände abgebaut. "Noch haben wir ja Stipendiaten im Haus. Aber sobald die Ende Oktober ausgezogen sind, werden wir am 1. November mit den Instandsetzungsarbeiten beginnen", kündigt Hillmann an.

Norbert Brackmann, der Kuratoriumsvorsitzende der Bürgerstiftung, die Vorstandsmitglieder Rudolf Grothmann und Werner Schütt sowie Helmut Grimm von der Deutschen Genossenschafts Hypothekenbank (DG Hyp) aus Hamburg übereichten den symbolischen Scheck. "Wir haben im Kuratorium darüber beraten, wie wir helfen können", sagte Brackmann. Und als dann noch die DG Hyp Empfänger einer Hochwasser-Spende suchte, war die Idee geboren. 5400 Euro der DG Hyp, der Raiffeisenbank Lauenburg und der Stiftung kamen zusammen.

"Der Verein darf ja keine finanzielle Rücklage bilden, hat also jetzt ein Problem. Er sorgt aber dafür, dass Lauenburg als Denkmal touristisch und kulturell bekannt ist, für eine gute Sache. Deshalb wollen wir helfen, das entspricht auch genau unseren Richtlinien der Bürgerstiftung", so Brackmann.