Basedow (cn). Nach den beiden Anschlägen auf die Bahnstrecke Lübeck-Lüneburg auf der Kanalbrücke nördlich von Basedow (wir berichteten) hat die Polizei noch keine Hinweise auf die Täter.

"Die Strecke wird jetzt schwerpunktmäßig mit Hubschraubern aus der Luft überwacht", sagt Gerhard Stelke, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Kiel. Zudem seien in unregelmäßigen Abständen Fußstreifen mit Hunden unterwegs. "Diese sprechen auch Fußgänger und Radfahrer an, ob sie verdächtige Personen an der Kanalbrücke bemerkt haben."

Unterdessen hat die Bahn ihre Zugführer angewiesen, auf dem gefährdeten Streckenabschnitt nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit von 40 Kilometer pro Stunde, statt der sonst erlaubten 120 Stundenkilometer zu fahren. Bei Dunkelheit müssen die Züge die Brücke mit Schrittgeschwindigkeit passieren. "Das wird einige Tage andauern", so Stelke. Mit größeren Verspätungen sei dadurch aber nicht zu rechnen.

Gestern Mittag haben Gleisarbeiter die morschen Holzbohlen aus dem Arbeitsweg der Brücke entfernt. Mit diesen 80 Zentimeter langen Brettern hatten die Täter ihre Hindernisse auf dem Gleis gebaut. Ob die Bohlen durch neue, besonders gesicherte Bretter ersetzt werden oder die Brücke zunächst ohne den nördlichen Arbeitsweg bleibt, ist noch nicht entschieden.

Diese Maßnahmen zeigen, wie ernst Bahn und Polizei die Anschläge vom Mittwoch und Donnerstag nehmen. Zwei Regionalzüge wurden beim Überfahren der Hindernisse schwer beschädigt. Insgesamt 80 Reisende mussten in Ersatzbusse umsteigen. Die Strecke war stundenlang gesperrt.