Theater Lauenburg: Andreas Püst startet mit Musical-Drama

Andreas Püst, Rechtsanwalt, Schauspieler, Regisseur und Gründer des Theater Lauenburg, kann optimistisch in die Zukunft schauen: Sein mit der Stadt abgeschlossener Nutzungsvertrag für die Heinrich-Osterwold-Halle hat sich nach Ablauf der einjährigen "Bewährungszeit" um fünf Jahre verlängert, Förderquellen für die geplanten vier Inszenierungen der fünften Spielzeit sind angezapft, die Ensemble-Mitglieder sind nicht nur bei den Proben hoch motiviert, sondern tragen durch Mithilfe in Bistro und Kartenverkauf dazu bei, die Kosten niedrig zu halten. Und mit der Kreissparkasse kann Püst auch im kommenden Jahr auf einen verlässlichen Hauptsponsor bauen. "Da musste ich gar nicht aktiv werden, die haben die Vertragsverlängerung von sich aus angeboten und machen so Veranstaltungen möglich, die nicht kostendeckend sein werden", erzählte er bei der Programmvorstellung. Filialleiter Eddy Thiel erklärte das Engagement der KSK: "Das Theater setzt in einer Kleinstadt wie Lauenburg ein Ausrufezeichen."

Püst wäre aber nicht Püst, wenn er nicht schon wieder neue Pläne haben würde: "Dass ich Theater spielen darf und neben meiner Lauenburger Tätigkeit jährlich rund 100 Vorstellungen in anderen Orten geben kann, empfinde ich als Privileg, das ich gerne weitergebe." Deshalb möchte er in Kooperation mit der Weingartenschule ein Kinderensemble gründen, das schon im kommenden Frühjahr die Geschichten von "Pippi Langstrumpf" auf die Bühne bringen soll. Im Moment sucht er Sponsoren, damit dieses Angebot für die Kinder kostenfrei bleiben kann.

In der "Anerkennungsphase" ist der Antrag des Theater Lauenburg für den Bundesfreiwilligendienst. "Theaterluft zu schnuppern, bei Bühnenbau oder Kostümschneiderei zu helfen und eigene Projekt zu entwickeln und umzusetzen, wäre für Jugendliche bestimmt spannend", hofft er auf den Zuschlag.

Seine fünfte Spielzeit eröffnet das Theater Lauenburg am Sonntag, 13. Oktober, mit dem Broadway-Musical-Drama "Thrill me", einem Psychogramm mit bitterbösen Texten. Zwei Studenten aus wohlhabendem Haus, denen Einbruch, Diebstahl oder Brandstiftung auf der "Suche nach dem besonderen Kick" nicht mehr ausreichen, planen den perfekten Mord. Grundlage des Stücks ist eine authentische Geschichte, die sich 1924 in Chicago ereignete. Die Hauptrollen übernehmen Püst und Patrick Nitschke von Volkstheater Rostock.

Das Musical-Ensemble "Starker Sound" probt derzeit für "Rent" - die Geschichte einer Künstler-WG in einem abbruchreifen Fabrikgebäude. Premiere wird am Sonnabend, 26. Oktober, um 20 Uhr sein.

Schwere Kost hat sich der Jugendtheaterclub, in dem viele Albinus-Schüler mitwirken, vorgenommen. "Nichts, was wichtig ist" erzählt die Geschichte eines Schülers, der dem Leben keinen Sinn abgewinnen kann und von seinen Mitschülern mit einem "Berg der Bedeutung" zurückgewonnen wird. Dank der Förderung durch die Robert-Bosch-Stiftung ist der Eintritt zu den Aufführungen, die im November beginnen, frei.

Fröhlicher wird das Weihnachtsmärchen: Andreas Püst hat sich für "Die Olchis und der faule Professor" entschieden. Premiere: 8. Dezember um 10 Uhr. Und auch das Boulevard-Theater soll nicht zu kurz kommen. Im Frühjahr 2014 wird die Komödie "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" gespielt.