Smurfit Kappa: Suche nach Auszubildenden beginnt mit Informationstagen und Praktika für Schüler

Firmen, die für das Fortbestehen ihres Betriebs Auszubildende suchen, müssen sich schon etwas einfallen lassen, um das Interesse von Schulabgängern zu wecken. Tim Klammroth hat eine Ausbildung beim Lauenburger Wellpappenwerk Smurfit Kappa absolviert und ist jetzt Leiter der Personalabteilung. Schon während seiner Ausbildung hat er Informationstage für Schulen organisiert. "Das ist bei uns Tradition und ein gutes Training für den Umgang mit Jugendlichen", erzählt er.

Klammroth weiß auch, dass motivierter Nachwuchs heute nicht einfach so vor der Tür steht: "Wir müssen aktiv werden und haben deshalb mit der Lauenburger Albinus-Gemeinschaftsschule (AGL) einen Kooperationsvertrag abgeschlossen." Smurfit Kappa bietet Praktika an und unterstützt Schulprojekte. Aus der Erfahrung mit zum Teil vor Rechtschreibfehlern strotzenden und unvollständigen Bewerbungen hat sich der Personalchef fiktive Bewerbungen einfallen lassen. Schüler der AGL, die am Kurs "Wirtschaft erleben" teilnehmen, können unverbindliche Bewerbungen abgeben, die dann von ihm auf Herz und Nieren geprüft werden. "Ich bin da wirklich sehr pingelig und nicht zurückhaltend mit Randbemerkungen", erzählt er. Die Verfasser der drei besten Bewerbungen werden mit einem Vorstellungsgespräch belohnt. Im letzten Jahr hat ein Albinusschüler die Gelegenheit beim Schopf gepackt und lernt jetzt den Beruf des Packmitteltechnologen.

Mit den Informationstagen stellt sich Smurfit Kappa als Lauenburger Unternehmen mit 150 Mitarbeitern vor, das zukunftsorientierte Chancen bei tariflicher Bezahlung bietet. "Wir wollen junge Menschen gern auch für die Ausbildung zum Packmittel- oder Medientechnologen interessieren. Diese Berufe werden von rund 70 Prozent unserer Belegschaft ausgeübt, sind aber leider nicht so beliebt bei den Jugendlichen", erzählt Klammroth.

Lehrerin Monika Wolf begleitete die AGL-Schüler zum Infotag. Sie schätzt den engen Kontakt mit dem Unternehmen, der den Schülern Kontakte zur Wirtschaft ermöglicht. Eine ihrer Schülerinnen, Jacqueline Heinzel (14), interessiert sich für die Ausbildung zur Industriekauffrau. "Ich finde, in dem Umgang mit Wellpappe steckt enorm viel Kreativität, und freue mich schon darauf, an dem Bewerbungsprogramm teilzunehmen", sagt sie. Ein weiteres Plus für Smurfit Kappa ist für die Lauenburgerin der kurze Arbeitsweg und die Wahlmöglichkeit zwischen den Berufsschulen in Mölln und Lüneburg.