Veranstaltungen: Mittelaltermarkt, Denkmalstag und Altstadthäuser lockten Tausende Besucher an

Die gute Nachricht zuerst: Trotz des Regens schlenderten gestern Tausende Besucher durch die engen Gassen der Altstadt, warfen einen ungenierten Blick in die geöffneten Häuser oder tauchten auf dem Kirchplatz in die Zeit des Mittelalters ein.

In der Oberstadt dagegen herrschte in den meisten geöffneten Geschäften gähnende Leere, und das Kinderkarussell vor "Mc Geiz" drehte einsam seine Runden. Während im vergangenen Jahr der Töpfermarkt am Schloss das Bindeglied zwischen der Ober- und der Unterstadt war, nahmen gestern nur wenige Besucher der Stadt die Mühe des Aufstiegs auf sich. Warum sollten sie auch, denn die Altstadt bot den Besuchern die perfekte Kulisse für das abwechslungsreiche Programm.

Mittelaltermarkt

Wie schon im vergangenen Jahr hatten die "Marktvagabunden auf dem Kirchplatz ihre Zelte aufgeschlagen

Zwar war das Spektakel überschaubar, bot aber ein erlesenes Angebot an Musik, Gauklern, Speis und Trank. Offensichtlich hatte sich die besondere Atmosphäre nach dem vergangenen Jahr herumgesprochen, denn über das mittelalterliche Pflaster flanierten nicht nur die Markthändler in Gewändern von anno dazumal. Immer wieder mischten sich edle Ritter und hochwohlgeborene Burgfräulein unter das einfache Volk.

Die Gruppe "Schabernack" spielte mittelalterliche Weisen. Es gab Suppen im Brotteig, Deftiges vom Spieß, Met und Wein im Überfluss. Stilecht gewandet waren Dörte und Dirk Kündel aus Boizenburg angereist. "Das blaue Leinenkleid" habe ich im vergangenen Jahr hier gekauft, jetzt hoffe ich passenden Haarschmuck zu finden. Da musste die 34-Jährige nicht lange suchen, die Händler hatten ihre Wagen mit allerlei Waren bestückt, und so war der passende Haarkranz bald gefunden.

"Tag des offenen Denkmals".

Wann gibt es schon mal Gelegenheit, in fremde Häuser zu blicken? Nicht selten gab es auch einen Plausch mit den Eigentümern, denen das Wasser gerade noch bis um Hals gestanden hatte. Wie kann sich Lauenburg vor künftigen Fluten schützen? Diese Frage wurde wohl gestern am meisten diskutiert.

Ebenfalls keine einfachen Antworten gab's im Elbschifffahrtsmuseum. Was sagen uns Kriegsdenkmäler heute? - so der Titel einer Plakatausstellung.

Wer gestern eine "roten Faden" durch die Veranstaltungspalette in Lauenburg gesucht hatte, wird wohl kaum fündig geworden sein. Wer einfach einen abwechslungsreichen Tag verleben wollte, kam auf jeden Fall auf seine Kosten.