Abiturstufe: Personelle Voraussetzungen auf gutem Weg - Anbau noch nicht in trocknen Tüchern

Über mangelnden Zuspruch kann sich Rektor Heinz Hoffmann nicht beklagen. Seit bekannt wurde, dass die Albinus-Gemeinschaftsschule ab kommendem Schuljahr die Sekundarstufe II anbietet, gibt es einen Run auf den Hasenberg. Mit sechs fünften Klassen in diesem Schuljahr ist der Beweis erbracht: Das Konzept des gebundenen Ganztagesbetriebs mit der Möglichkeit, hier das Abitur abzulegen, kommt an.

Während die frischgebackenen Gemeinschaftsschüler noch etwas Zeit haben, wird es für die 104 Zehntklässler langsam ernst, über ihren weiteren Lebensweg nachzudenken. "Etwa die Hälfte von ihnen hat das Zeug zum Abi und strebt diesen Abschluss auch an", sagt der Schulleiter. Dazu kämen Anfragen von Schülern aus der Umgebung, die bisher noch nicht am Hasenberg die Schulbank drücken. Für Heinz Hoffmann und sein Team hat jetzt die heiße Phase der Vorbereitung auf die künftigen Abiturienten begonnen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf zwei Problemfeldern, die es zu lösen gilt: Zum einen muss das Land genügend Lehrkräfte mit Gymnasialbefähigung bereitstellen und zum anderen müssen die baulichen Voraussetzungen für den Schulbetrieb mit Sekundarstufe II geschaffen werden.

Hinsichtlich der Personalfrage ist Hoffmann guter Dinge. "Wir sind in engem Kontakt zum Bildungsministerium. In zwei unterschiedlichen Arbeitsgruppen werden jetzt die Details geklärt", so der Schulleiter. Dabei ginge es neben der Bereitstellung von Lehrkräften auch um das künftige Profil der Schule. Hoffmann sieht die Schwerpunkte der Albinus-Gemeinschaftsschule künftig im gesellschaftswissenschaftlichen und im naturwissenschaftlichen Bereich. Unterstützung erhält das Pädagogenteam bei der Erarbeitung des Konzeptes von der Geesthachter Alfred-Nobel-Schule. Die Idee der Zusammenarbeit von sogenannten "Tandem-Schulen" sei in Kiel gewachsen.

Auch was die baulichen Voraussetzungen für die künftige gymnasiale Oberstufe betrifft, ist Hoffmann "vorsichtig optimistisch". Bereits im Mai dieses Jahres präsentierte die Stadt Pläne für einen neuen Gebäudetrakt, der den künftigen Abiturienten den nötigen Platz geben soll. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme: 5,7 Millionen Euro. Doch schon bei der Präsentation des Planes dämpfte Kämmerer Thomas Burmester die Euphorie. Immerhin muss die Stadt die Finanzierung komplett selber stemmen - und das als eine vom Land abhängige Konsolidierungsgemeinde. Heute ist die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Baumaßnahmen noch immer ungeklärt. Es gebe aber positive Signale aus Kiel, deutet Burmester an. Und im Oktober wird sich der Hauptausschuss der Stadt in einer Klausurtagung nur diesem Thema widmen.

Heinz Hoffmann, der nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht, hat einen Wunsch: "Ich würde den ersten Spatenstich für den neuen Gebäudetrakt gern noch als Schulleiter erleben."