Weinfest: Hunderte Besucher genießen edle Rebsorten

"Das ist wirklich gemütlich hier. Was für eine schöne Atmosphäre!" Hermann Lindau war ganz begeistert, als er am Sonnabend mit seiner Frau Margaret das Weinfest am Schloss besuchte, das Lauenburger Gastronomen in Zusammenarbeit mit der Stadt organisierten. Ein Lob aus berufenem Munde: Die beiden sind erfahrene Weinfestbesucher, kennen auch die Feste in der Umgebung. Hunderte nahmen im Laufe des Abends an den Tischen Platz, um sich einen edlen Tropfen oder etwas Leckeres zum Essen zu gönnen. Das Ehepaar Lindau schwärmte vom halbtrockenen französischen Merlot, den das "Mosaik" anbot. "Wir haben zu Hause vier Rotweinstöcke, die über eine Pergola ranken. Darunter ist unsere Sitzecke, wo wir Wein genießen. Das ist sehr gemütlich, aber hier ist es wirklich besonders schön", sagte Hermann Lindau.

Zu Schlagern, Oldies und Evergreens von Musiker Peter Wolfsbauer machten es sich die Gäste im Schein der Lichterketten gemütlich und genossen den warmen Spätsommerabend. Zu annehmbaren Preisen wurden die Weine in kleinen 0,1-Liter-Gläsern zum Probieren gereicht. Viele holten sich die edlen Tropfen jedoch gleich flaschenweise an die Tische. Die "Lauenburger Mühle" bot eine schöne Auswahl an Weinen aus Dittelsheim in Rheinhessen an. Gebratene Scampi machten den Genuss komplett.

Beim "Soltstraatenhus" standen Weine von der Nahe im Mittelpunkt. Dort gab es außerdem deftigen Kräuterbraten und selbst gemachten Zwiebelkuchen. 55 Kilogramm Nackenbraten hatte der Koch Kay Voß dafür mit Kräutern der Provence gewürzt und in den Ofen geschoben. Das Fleisch in den kleinen Fladenbroten ging weg wie warme Semmeln. Weine aus Südafrika vom Weingut Boschendal waren der Renner am Stand des "Bellevue". Am meisten gefragt waren hier der "Rosé Shiraz" und der "Chardonnay 1685", ein lange im Eichenfass gereifter Wein. Dazu boten Débora Paula Blum-Timm, Thomas Timm und Solange Springer Picknickkörbe an. "Das ist eine Miniaturausgabe der Körbe, die auf dem Weingut in Südafrika Tradition sind", sagte sie. In den Körben sind Leckereien wie selbst gemachtes Tomatengelee, Konfitüre, Brot, Cracker, Käse, Oliven und Schokolade.

Ralf Storjohann, Geschäftsführer des "Mosaik", grillte für seine Gäste die Steaks und reichte dazu deutsche Weine wie Müller-Thurgau und Dornfelder sowie französische Weine. Dazu gab es auch Schmalzbrote mit Käse. Viel Anklang fanden die sehr leckeren gebratenen Champignons zu den Pfälzischen Weinen an Stand des "Alten Schifferhauses". Der halbtrockene "Vapolicella", ein Rotwein aus Italien, war am beliebtesten bei den Gästen des "Ponte Vecchio". Dazu waren die Antipasti und frische Bruschette ein besonderes Vergnügen. Bis zum späten Abend kamen immer mehr Gäste auf den Schlossplatz und genossen die gemütliche und einladende Atmosphäre dieses Weinfestes, für das der trutzige Schlossturm, der bei einem Brand verschonte Westflügel und der weite Blick über die Elbe eine im Kreis einmalige Kulisse boten.