Verteilung: Beirat bespricht Kriterien

Nach der Flut kam die Welle der Solidarität: Auf dem Spendenkonto der Stadt Lauenburg sind inzwischen 272 000 Euro aus dem gesamten Bundesgebiet eingegangen - Geld, das den Opfern des verheerenden Juni-Hochwassers ermöglichen soll, schnell wieder in ihr normales Leben zurückzukehren. Doch noch immer warten die betroffenen Bewohner der Altstadt darauf, dass die Hilfe auch bei ihnen ankommt. "Wir treffen uns am 3. September zur ersten Sitzung", sagt Kämmerer Thomas Burmester, der den eigens gebildeten Spendenbeirat der Stadt koordiniert. Dabei soll es zunächst darum gehen, nach welchen Kriterien das Geld verteilt wird, um Ungerechtigkeiten so weit wie möglich auszuschließen. "Wir stützen uns hier unter anderem auf die Aufzeichnungen der von den Anwohnern selbst organisierten Nachbarschaftshilfe", so Burmester.

Im niedersächsischen Hohnstorf ist man da schon ein paar Schritte weiter. Allerdings waren in der Gemeinde auf der anderen Elbseite nicht nur die Schäden wesentlich geringer, sondern auch die zu verteilende Spendensumme. Während die 1000 Häuser hinter dem Deich relativ sicher waren, traf es einige der zehn Häuser vor dem Deich dafür umso härter. "Über Funk und Fernsehen kam unser Dorf durch das Hochwasser zu einer Berühmtheit, auf die wir gerne verzichtet hätten. Gleichzeitig schwappte aber auch eine Welle der Solidarität in unser Dorf", sagt Bürgermeister André Feit. Insgesamt 23 000 Euro waren auf das Spendenkonto eingegangen und wurden inzwischen verteilt. Zuvor hatte sich der Verwaltungsausschuss selbst ein Bild davon gemacht, wo die Not am größten ist. Dann kam man überein, das Geld in unterschiedlichen Beträgen auf acht Betroffene zu verteilen. Über die Namen und die Höhe der Summen wurde Stillschweigen vereinbart.

Auch in Lauenburg soll es keine Bekanntgabe der Spendenempfänger geben. "Wir werden aber die Kriterien für die Vergabe so transparent wie möglich machen und das Geld innerhalb von drei Wochen auszahlen", kündigt Burmester an.