Pilotprojekt: Verein “Anker“ will psychischen Kranken helfen

Der Verein "Anker" hat sich die Hilfe und Förderung psychisch Kranker im Kreis Herzogtum Lauenburg zur Aufgabe gemacht. In zwei Wohnheimen in Lauenburg und Lütau werden zurzeit 17 Menschen bei der Bewältigung des Lebensalltags unterstützt und betreut.

Im Lütauer Wohnheim Korinthenhof hat der Verein jetzt mit dem Projekt "ZwischenRaum" ein landesweit einmaliges Angebot geschaffen. "Der Bedarf von Menschen, die kurzfristig eine Wohnung brauchen, weil sie obdachlos geworden sind oder die eine Auszeit von Konfliktsituationen in ihrem gewohnten Lebensumfeld benötigen, besteht seit Langem. Wir haben jetzt Abhilfe geschaffen und einen Doppelraum mit Hilfe der Bewohner renoviert und wohnlich ausgestattet", erläutert "Anker"-Geschäftsführer Oliver Lietzke. Beantragte Fördermittel wurden abgelehnt, aber die Kreissparkasse Lauenburg konnte als Sponsor für die Beschaffung einer Küchenzeile gewonnen werden.

Der Bedarf dieser Einrichtung wurde nicht nur vom Chefarzt der psychiatrischen Abteilung im Geesthachter Johanniter-Krankenhaus, Dr. Matthias Heißler, und der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft erkannt, sondern auch von den Bewohnern des Korinthenhofes. "Sie haben kräftig mit angepackt und sogar Bilder gemalt, damit, falls sie selbst einmal in die Situation kommen, im ZwischenRaum Zuflucht zu suchen, alles gemütlich und wohnlich wirkt", berichtet Heimleiter Michael Jersombeck.

Der Aufenthalt ist mietkostenfrei auf 31 Tage begrenzt. Der Nutzer muss sich selbst verpflegen und per Vertrag verpflichten, die Hausordnung zu akzeptieren. Eine Betreuung ist während des Aufenthaltes nicht möglich.