Unbequeme Denkmäler: Aus dem Versteck geholt und ehrlich hinterfragt

Waren es in den vergangenen Jahren eher touristische Vorzeigeorte, sind es in diesem Jahr die "unbequemen Denkmäler", die in den Blickpunkt rücken: Am Sonntag, 8. September, bietet sich Besuchern am "Tag des offenen Denkmals" Gelegenheit, jene Stätten in Lauenburg zu besuchen, die in keinem Reiseführer zu finden sind.

Die ehemalige Stipendiatin des Künstlerhauses, Eva Ammermann, präsentiert im Elbschifffahrtsmuseum die Ergebnisse eines Projektes: Jugendliche haben nach aufwendigen Recherchen den unbekannten Toten des "Russengrabes" auf dem Friedhof ihre Namen zurückgegeben. Horst Eggert vom Heimatbund und Geschichtsverein trifft sich um 16 Uhr mit Interessierten am Museum zu einem Spaziergang mit ungewöhnlichem Ziel: Die noch erhaltenen Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Dazu weiß er einige bewegende Geschichten zu erzählen. Passend zum Thema wird ebenfalls im Museum die Ausstellung zu Kriegsdenkmälern eröffnet, die zu einer Diskussion der Frage einlädt: Was sagen uns diese Denkmäler heute?

Eröffnet wird der Tag um 13 Uhr mit einem Konzert vom Balkon des Elbschifffahrtsmuseums aus. Offizielle Worte gibt's um 13 Uhr ebenfalls im Museum. Wie im vergangenen Jahr gibt es auf dem Kirchplatz einen Mittelaltermarkt und zum Abschluss um 18 Uhr ein Konzert in der Maria-Magdalenen-Kirche.

Ebenfalls Tradition in Lauenburg: Viele Bewohner der historischen Altstadthäuser offenen ihre Türen für Besucher - ganz bewusst sind dabei einige, die vom Juni-Hochwasser stark geschädigt sind. Irgendwie passt ja auch das zum Thema des Tages.