Lauenburg (er). Das Dokument ist so wertvoll, dass Museumsleiter Joachim Kedziora es nur mit weißen Handschuhen berührt.

Immerhin hat Herzog August von Sachsen-Lauenburg dieses Schreiben im Jahre 1649 persönlich aufgesetzt und darin die Aufbürdung der Kosten für die Stationierung der Soldaten kategorisch abgelehnt.

Ob dem Herzog der Protest genutzt hat oder nicht, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall ist dieser Original-Brief aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges eine Rarität. Joachim Kedziora hatte das Angebot eines Stadtarchivs im Internet entdeckt und sofort zugeschlagen. Den Verkaufspreis von 313 Euro zahlte der Museumschef aus den freiwilligen Eintrittsgeldern, die Besucher des Elbschifffahrtmuseums in die Spendentruhe am Ausgang stecken. "Auch wenn wir offiziell noch kein Eintrittsgeld erheben, es gibt kaum jemanden, der nach der Besichtigung des Maschinenkellers oder der schon vorhandenen Exponate an der Truhe einfach so vorbei geht", hat Kedziora die Erfahrung gemacht.

Das herzogliche Amtsschreiben wird nun im Museum archiviert. Joachim Kedziora ist stolz, das Dokument Lauenburger Geschichte "nach Hause" geholt zu haben.