Bilanz: SPD-Landespolitiker stehen in Lauenburg Rede und Antwort

Politiker aller Ebenen sind seit zwei Monaten häufig in Lauenburg anzutreffen, und meist sind das verheerende Elbe-Hochwasser und seine Folgen Gegenstand der Gespräche. Auch SPD-Landesvorsitzender Ralf Stegner und Landtagsabgeordneter Olaf Schulze hatten sich auf dieses Thema vorbereitet. Vor allem ging es aber im Gespräch mit Bürgermeister Andreas Thiede (CDU) und Bürgervorsteher Bernd Dittmer (SPD) darum, einen Haken hinter die Versprechen zu machen, die beide vor der Landtagswahl gegeben hatten.

Schulze, der zugleich verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, verwies zunächst auf die laufenden Gespräche mit dem Bürgeraktionsbündnis "Lauenburg reicht's!" (BAB). "Wir haben die Ortsumgehung Lauenburg als 'vordringlichen Bedarf' des Bundesverkehrswegplanes angemeldet", fasste Schulze das bisherige Bemühen der Landesregierung in Sachen Verkehrsbelastung zusammen. Natürlich würden auch die Gespräche mit dem BAB weitergeführt.

Stegner erinnerte an einen seiner Besuche in Lauenburg, als es um die Einführung der gymnasialen Oberstufe ging. "Viele waren skeptisch, ob es möglich sei, sowohl in Lauenburg, als auch Büchen die Abiturstufe einzurichten. Wir haben es getan", bilanzierte er. Bürgervorsteher Dittmer merkte daraufhin an, dass dies zwar ein wichtiger Schritt sei, Lauenburg als Konsolidierungsgemeinde aber die baulichen Voraussetzungen nicht allein stemmen könne. Außerdem müsse das Land für ausreichend Lehrer an den Schulen sorgen. "Da sind wir dabei", entgegnete Stegner, schränkte jedoch ein: "Wenn man den kleinen Finger reicht, darf einem nicht der Arm ausgerissen werden."

Gerade beim Thema Hochwasserschutz, aber auch bei allen anderen Problemen, bescheinigte Bürgermeister Andreas Thiede der Landesregierung, mit der Stadt "auf Augenhöhe" zu sprechen. Sinnvolle Investitionen statt Einsparungen um jeden Preis seien aus seiner Sicht die wichtigste Voraussetzung, damit Lauenburg bald wieder wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen kann. Diesem Argument verschloss sich Stegner nicht: "Der Konsolidierungsvertrag mit dem Land ist kein unumstößlich starres Gesetz, sondern muss den sich jeweils ändernden örtlichen Bedingungen angepasst werden", sagte er.