Lauenburg (er) “(H)eureka - Momente umstrittener Einsicht“ ist der Titel der Ausstellung des Kunststipendiaten Chris Bierl, die am Donnerstag, 22. August, 19 Uhr, mit einer Vernissage im Künstlerhaus (Elbstraße 54) eröffnet wird.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf zwei historische Ereignisse, deren visionäre Tragweite in der Geschichte erst später erkannt wurde. Archimedes von Syrakus soll einst bei der Entdeckung des nach ihm benannten Archimedesprinzips nackt auf die Straße gelaufen sein und "Heureka" (altgriechisch "Ich hab's gefunden") gerufen haben. 1848 wählte Edgar A. Poe diesen Ausruf in etwas abgewandelter Form als Titel seines umstrittenen Prosagedichts "Eureka".

Chris Bierl experimentiert in seinen Installationen, bei denen das Ergebnis, ähnlich wie es die Wissenschaftsgeschichte zeigt, nicht vorhersehbar ist. Er lässt in seinen Werken den Betrachter im Dämmerlicht, alles ist nur angedeutet, so wie in seiner Installation "Mücken singen, bevor sie stechen": Mücken schlüpfen in einem Glaskolben, leben dort im Wasser als Larven, bevor sie in ihre Umwelt heraustreten. Aber was passiert dann? Die Ausstellung mit ihrem Bezug zum Provisorischen und Nichtvollendeten wird bewusst in den vom Hochwasser beschädigten Räumen des Künstlerhauses gezeigt und bezieht sie in die künstlerische Aussage ein.