Elbstrasse: Reparaturen haben Vorrang

Die Elbeflut hat auch den Planern im rund 25 Meter höher gelegenen Bauamt der Stadt Lauenburg einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. "Wir rechnen nicht mehr damit, dass der eigentlich für Juni geplante Einbau der Poller in der Elbstraße noch in diesem Jahr erfolgen kann", gibt Reinhard Nieberg, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, einen Sachstandsbericht über eines der umstrittensten Verkehrsprojekte Lauenburgs in den vergangenen Jahren. Nach dem von der Politik unterstützten Willen der Arbeitsgemeinschaft Altstadt Lauenburg sollen versenkbare Poller am Elbschifffahrtsmuseum und am Ruferplatz den Durchgangsverkehr aus der Elbstraße verbannen. Protest von betroffenen Anliegern verhallte ungehört.

Für eine erste Verzögerung hatten zu eng aneinander liegende Versorgungsleitungen gesorgt, die den Einbau der für die Elektronik benötigten Betonschächte unmöglich machten. Als diese Panne behoben war, kam die Elbeflut.

"Eigentlich stehen wir Gewehr bei Fuß, auch wenn noch Flutschäden an der Kanalisation und der Straße beseitigt werden müssen", berichtet Christian Asboe aus dem Bauamt. Doch sein Chef Nieberg dämpft Erwartungen und Hoffnungen auf einen baldigen Baubeginn: "Vorrang hat jetzt erst einmal die Sanierung und Reparatur der vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogenen Häuser entlang der Elbstraße. Auch wenn der Einbau beschlossene Sache ist, wären wir schlecht beraten, wenn wir den Handwerkern die Zufahrt zu ihren Einsatzstellen versperren würden. Außerdem können die großen Reparaturen an den Häusern wohl erst im Frühjahr 2014 in Angriff genommen werden."

Nach dem Abschluss der Arbeiten wird es dann etwa eine Woche dauern, bis die Sperrpoller funktionsfähig eingebaut sind. Nieberg: "Die Löcher für die Schächte sind nur provisorisch verschlossen worden, das technische Equipment lagert bereits auf dem Bauhof und die Transponder, mit denen Rettungskräfte und interessierte Anwohner die Poller versenken können, müssen nur noch verteilt werden."