Alte Wache: Raiffeisenbank kündigt weitere Projekte an

Die Fußgängerpassage Alte Wache bietet seit Jahren ein trostloses Bild. Das ändert sich nur mittwochs und sonnabends, wenn der Wochenmarkt für ein paar bunte Farbtupfer sorgt.

Doch mit der Tristesse soll es hier bald vorbei sein. Nachdem die Raiffeisenbank (Raiba) mit der Modernisierung des alten Volksbankgebäudes ein erstes Signal setzte, plant sie nun ein neues Projekt in diesem Bereich: Auf der Grünfläche neben der Polizeiwache soll ein Gebäude mit Wohnungen und drei Arztpraxen entstehen. Die entsprechenden Pläne stellten Raiba-Vorstand Thomas Göthling und Architekt Rafi Bakhsh aus Wittenburg während der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am Montagabend vor. "Nachdem das ehemalige Volksbankgebäude komplett vermietet war, bekamen wir weitere Anfragen, so dass wir uns entschlossen, die Freifläche daneben ebenfalls zu bebauen", erklärt Göthling das neue Engagement in diesem Bereich. Mit potenziellen Mietern der drei geplanten Arztpraxen gebe es bereits intensive Verhandlungen. Außerdem kündigte der Banker weitere Projekte der Raiba in diesem Bereich an, beließ es aber bei dieser Andeutung.

Trotz des positiven Ausblicks waren nicht alle Stadtvertreter Feuer und Flamme für die planerischen Details des Wohn- und Ärztehauses an der Alten Wache. Grund: Die Raiba muss bei der Realisierung des Bauvorhabens insgesamt 22 Parkplätze für Bewohner und Patienten nachweisen, kann aber platzbedingt nur zehn auf dem eigenen Grundstück einrichteten. Der Vorschlag der Verwaltung, zwölf der städtischen Stellplätze neben der Polizeistation an die Bank zu veräußern, weckte parteiübergreifenden Widerspruch. "Während des Wochenmarktes ist die Parksituation dort ohnehin schon angespannt, da können wir nicht noch Stellplätze abgeben", argumentierte unter anderem Dr. Andrè Peylo (SPD). Er war es allerdings dann auch, der nach einigem Hin und Her und dem drohenden Scheitern des Projekts eine Sitzungspause beantragte. Zehn Minuten lang zogen sich Politiker, Architekt und Raiba-Vorstand zum vertraulichen Gespräch zurück.

Offenbar hatte Göthlings Andeutung weiterer Vorhaben ihre Wirkung nicht verfehlt. Mehrheitlich einigten sich die Politiker auf einen Kompromiss: Die kommunalen Stellplätze werden der Bank zunächst zur Nutzung überlassen, bleiben aber Eigentum der Stadt. Entsprechend ihrer weiteren städtebaulichen Planung sorgt die Raiba dann für ein verbindendes Parkkonzept.