Heidelbeeren: Saison endet bereits in zwei bis drei Wochen - Selbstpflücker können bares Geld sparen

Wenn der Familienrat früher beschloss, dass es "in die Heidelbeeren" geht, hielt sich die Begeisterung der meisten Kinder in Grenzen. So ein Ausflug in den Wald bedeutete nämlich vor allem zwei Dinge: Bücken und Mücken. Die siebenjährige Laura Gremmel dagegen muss sich sogar ein bisschen recken, um an die süßen Früchte zu kommen. Kein Wunder: Die Sträucher auf dem Heidelbeerhof in Schnakenbek sind viel höher als sie selbst. Aber die Mühe macht sich Laura gern, weiß sie doch, dass sie bei einer Feier ihrer Cousine mit dem randvoll gefüllten Körbchen ordentlich punkten kann. "Die Beeren gibt's als Überraschungs-Nachtisch", verrät ihre Mutter Ina Gremmel hinter vorgehaltener Hand.

Seit über 20 Jahren baut Familie Pehmöller Kulturheidelbeeren an. Jetzt, in der Erntesaison, pilgern viele Freunde der blauen Früchtchen auf die insgesamt drei Hektar großen Felder, um selbst zu ernten. Das macht nicht nur Spaß, sondern spart auch richtig Geld: Während das Kilo Beeren im Hofladen sieben Euro kostet, können selbst geerntete Früchte für 4,20 Euro pro Kilo mit nach Hause genommen werden. Montags bis sonnabends jeweils von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr darf gepflückt werden.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sollte sich allerdings beeilen. "Noch zwei bis drei Wochen, dann könnte es mit der diesjährigen Saison schon wieder vorbei sein", vermutet der Senior-Chef des Hofes, Heinz-Dieter Pehmöller. Mit der Ernte sei er insgesamt zufrieden. Vor allem, wenn er an den schleppenden Saisonstart denke. Das diesjährige Heidelbeerfest am 14. Juli wird Familie Pehmöller deshalb nicht so schnell vergessen. "Wir haben die ersten reifen Beeren mühsam zusammengesammelt und waren komplett ausverkauft, bevor das Fest zu Ende war", erzählt der Senior-Chef. Doch die Natur entschädigt für den vermurksten Erntebeginn: "In diesem Jahr sind die Heidelbeeren besonders groß und zuckersüß", hat Laura beim Pflücken und Naschen festgestellt.