Lauenburg (er). Die gute Nachricht zuerst: Die Ausstellung über die berühmten Findorff-Brüder ist zum großen Teil Eigentum des Lauenburger Museums und bleibt es auch.

Die weniger gute Nachricht: Hier werden die Exponate wohl nie mehr zu sehen sein.

Wie berichtet wurde die komplette Ausstellung in das Findorff-Haus in Iselersheim bei Bremervörde integriert. Weder der Geschichtsverein, noch der Arbeitskreis Altstadt oder die Museums-Leitung wussten von der Aktion. Horst Eggert vom Heimatbund erfuhr durch ein Telefonat mit der Eigentümerin des Lauenburger Findorff-Hauses, Hanna Lehmbeck, von dem Deal. Sie stellt heute klar: "Ich bin nicht überrumpelt worden, sondern die Aktion war geplant. Da mein Haus verkauft werden soll, war es wichtig, es zu räumen."

Zuvor war es monatelang nicht gelungen, eine Ersatz-Ausstellungsfläche in Lauenburg zu finden. Zuletzt hatte sich der Arbeitskreis Altstadt bemüht, die Ausstellung in der "Alten Zündholzfabrik" unterzubringen - doch dazu kam es dann nicht mehr.

"Das ist alles unglücklich gelaufen", meint Joachim Kedziora, Leiter des Elbschifffahrtsmuseums. Gleich nachdem er von dem Abtransport der Ausstellung über die berühmten Brüder erfahren hatte, suchte er den Kontakt zum Leiter des Findorff-Hauses in Iselersheim. "Die Mitarbeiter dort waren erschrocken, als sie von den Missverständnissen in Lauenburg erfuhren"; sagt Kedziora. Schnell sei man dann übereingekommen, einen Dauerleihvertrag über die Exponate abzuschließen: Fortan wird die Ausstellung in Iselersheim gezeigt, dort wo der "Moorkommissar" Jürgen-Christian Findorff im Jahre 1792 begraben wurde.

Für Horst Eggert, der in Lauenburg lange vergeblich versucht hatte, einen Platz für die Ausstellung zu finden, sei dies ein Kompromiss, mit dem man leben könne. "In Iselersheim werden die Ausstellungsstücke würdig präsentiert." Eine Reise in das dortige Findorff-Haus hat er bereits ins Auge gefasst.