“Equipe Europa“: Radsportler halten Städtepartnerschaften lebendig - Verbrüderung neu besiegelt

Mit Städtepartnerschaften ist es wie mit anderen Beziehungen auch: werden sie nicht gepflegt, gehen sie in die Brüche. Um die Partnerschaften, die Lauenburg mit Lebork (Polen), Dudelange (Luxemburg), Manom (Frankreich) und Boizenburg führt, braucht man sich in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen. Die Radsportgruppe "Equipe Europa" sorgt seit Jahren dafür, dass die Verbindungen nicht abreißen. So haben sich in diesem Jahr Lauenburgs radelnde Botschafter auf den Weg nach Lebork gemacht, um zum einen den 15. Geburtstag von "Equipe Europa" zu feiern und zum anderen die Weiterführung der Städtepartnerschaften zu bekunden. Und weil das ein hochoffizieller Akt war, reisten auch die jeweiligen Bürgermeister nach Lebork, um die Verbrüderung neu zu besiegeln.

Während die Stadtoberhäupter ihre Unterschrift unter den Vertrag setzten, pflegten die internationalen Radsportler die Freundschaft auf ihre Weise. Zur "Tour de Polska" hatten die Radler aus Lebork ihre Freunde aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg eingeladen. Mit 17 Sportlern und damit als stärkstes Team gingen die Lauenburger an den Start. Insgesamt 130 Kilometer bei bestem Sommerwetter und weniger guten Straßen steckten zum Schluss in den Waden der Radsportler. Doch während diese sich von den Strapazen schnell wieder erholten, forderte der Zustand der Straßen seinen Tribut: Am Ende mussten sechs der Räder in die Werkstatt.

Doch die Radsportler machten aus der Not eine Tugend: "Kurzerhand schoben wir eine Zugfahrt nach Danzig ein. Auf diese Weise haben wir die sehenswerte Metropole an der Ostsee auch noch kennengelernt", hält Kurt Schlicht von der "Equipe Europa" in seinem Reisetagebuch fest.

Über die Kaschubische Schweiz, vorbei an idyllisch gelegenen Badeseen und nach kräftezehrenden Berg- und Talfahrten erreichten die Radsportler rechtzeitig zur Verbrüderungs-Zeremonie die Kreisstadt Lebork, die übrigens bis 1945 Lauenburg hieß. Für Kurt Schlicht gab's dann am Rande der offiziellen Veranstaltung noch eine Überraschung: Für seine Verdienste um die Pflege des Städtebundes wurde er von Leborks Bürgermeister Withold Namyslak ausgezeichnet.

In Kürze wird sich übrigens wieder beweisen, wie eng die Bande sind. "Zur Elbe-Velo-Tour am 8 September gehen alle Partnerstädte für uns mit an den Start", freut sich Schlicht. Wäre doch gelacht, wenn Lauenburg die Wette um die meisten Radler auf diese Weise nicht gewinnt.