Büchsenschinken: Jörg K. soll immer wieder gezündelt haben

Jörg K., der in Verdacht steht, seit Jahren unzählige Brandstiftungen in Lauenburg begangen zu haben, muss in eine geschlossene Psychiatrie. Das bestätigte am Freitag die Lübecker Staatsanwaltschaft. K. sei alkoholkrank, müsse deshalb im Landeskrankenhaus Schleswig eine Behandlung über sich ergehen lassen, hieß es. "Es ist zu erwarten, dass der Beschuldigte dort länger untergebracht wird, weil er eine Gefahr darstellt", berichtete Staatsanwalt Günther Möller.

Wie berichtet hatte Jörg K. auf seinem Grundstück in der Straße Büchsenschinken, aber auch in der Nachbarschaft, immer wieder Brände gelegt. Dabei wurde er von Zeugen und sogar Polizisten mehrfach beobachtet. Bisher hatte es von den Behörden immer geheißen, man könne polizeilich nichts unternehmen, da der Mann einerseits seinen eigenen Besitz zerstörte, andererseits nur Sachbeschädigungen an fremdem Eigentum verübte. Der 45-Jährige lebt in seinem eigenen Haus, so war nicht einmal eine Untersuchungshaft möglich. Bei einem festen Wohnsitz ist ein wesentlicher Haftgrund, die Fluchtgefahr, nicht gegeben. Jetzt gehe man aber auch von möglichen Wiederholungstaten aus, so Möller.

Zuletzt hatten Lauenburgs Feuerwehrleute am 28. und 29. Juli Einsätze in der Straße Büchsenschinken. Erst brannte ein Gartenhaus, dann eine Hecke. Jörg K. soll in beiden Fällen stark alkoholisiert gewesen sein, einmal klemmte in seiner Unterhose ein Feuerzeug, berichteten Augenzeugen, ein anderes Mal soll er angekokeltes Zeitungspapier dabei gehabt haben. Möller: "Herr K. steht in konkretem Verdacht, die Gartenlaube angezündet zu haben." Mehr als drei Promille Atemalkohol soll er während des Feuers gehabt haben.

Dieses Jahr bereits 30 Einsätze

Allein in diesem Jahr summieren sich die Einsätze von Lauenburgs Feuerwehrleuten in der Siedlung rund um die Anschrift des 45-Jährigen auf 30. Brennende Mülleimer an der Lütauer Chaussee gehören ebenso dazu wie Containerbrände In de Lips und sogar ein in einem Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses an der Berliner Straße entzündeter Zeitungsstapel. Zuletzt hatten Polizisten Jörg K. nach einem Brand an der Dresdener Straße festgenommen, als die Beamten verstärkte Präsenz gezeigt hatten und ihnen der 45-Jährige aufgefallen war.

Bereits 2012 wurde K. von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei abgeführt. Seinerzeit hatten die Beamten befürchtet, der Mann könnte eine Waffe haben. Vorsorglich rückte deshalb das SEK an. Mit neuen Einsätzen soll es nun erst einmal vorbei sein.