Konzert: Erfrischendes Erlebnis auf der Künstlerhaus-Terrasse

Absolut unkonventionell, innovativ, kreativ, teilweise wie von einem anderen Planeten, klingen die Arrangements. Ganz besonders jene, die Nina Leni selbst komponiert.

Von unbeschreiblicher Intensität ihr "Prayer" (Gebet) oder "Forgotten Words", ausdrucksstark und witzig der "Walzä". Ungekünstelt die Naturstimme der Sängerin, elektrisierend die "kosmischen" Klangkaskaden, die Lukas Klapp auf dem Fender-Piano zaubert. Urig und virtuos zugleich der "Dritte im Bunde": Ingo Lahme, der mit Tuba und Bassposaune das Fundament der groovigen Musik lieferte und wie Lukas Klapp auf dem Piano streckenweise fantasievolle Soloeinlagen beisteuerte. Der gemeinsame Nenner aller durch die Ausnahmemusiker aus Hamburg gebotenen Titel, ob eigene Arrangements oder Jazzstandards, ob gesungen oder auf der Melodika, Piano und Tuba gespielt: ganz schön sentimental. Selbst die mitreißenden Passagen fügten sich in das poetisch-melancholisch wirkende Gesamtklangbild ein. Einen sonderbaren Hauch der Romantik steuerte indes die Elbe bei: Der immer noch hohe Wasserstand ließ einige Motoryachten nahezu in Augenhöhe an der Terrasse vorbei fahren.

Fazit: Ein allemal erfrischendes Jazz-Erlebnis, eine kostbare Begegnung mit nie gehörten Klängen.