Schützenfest: Binnenschiffer Manfred Lewandowski ist neuer König der Lauenburger Gilde von 1666

Als Adjutanten stehen dem Witwer Matthias Pagel und Cordula Kubelke zur Seite. Jungschützenkönigin wurde Manuela Hartkopf, den Titel der Mini-Königin sicherte sich Kira Sindermann.

Manfred Lewandowski ist Führungsaufgaben gewohnt: Als Kapitän eines Binnentankers der VTG-Reederei meisterte er bis zur Rente die Tücken des Rheins, außerdem ist er Präsident des 1896 gegründeten Lauenburger Skat-Clubs "Vier Wenzel".

Die Eröffnung des Festes durch den I. Vorsteher Günter Enkelmann am Sonnabend leitete zugleich den Abschied des alten Schützenkönigs Gerhard Schuldt, ebenfalls Binnenschiffer, ein. Der 76-Jährige amtierte bereits zum dritten Mal als Majestät der Gilde: "Ich gehe mit Wehmut, weil es meiner Frau Uschi und mir wieder viel Spaß gemacht hat", sagte er und verriet, dass eine erneute Rückkehr auf den Thron nach der automatischen Fünf-Jahres-Sperre nicht ausgeschlossen sei.

"Vom schönsten Wetter begünstigt" - dieser traditionelle Spruch zur Eröffnung hatte auch in diesem Jahr Bestand. Vergessen waren zu diesem Zeitpunkt die Probleme, vor die das Elbe-Hochwasser die Organisatoren gestellt hatte: "Wir mussten bei der Vergabe der Standquartiere für unsere drei Kompanien und die Gäste Kompromisse eingehen, weil nicht alle angestammten Gaststätten zur Verfügung standen", berichtet Major Hans-Ulrich Kröppelin. So wurde sogar ein Raum im Elbschifffahrtsmuseum für die Unterbringung der Gastvereine aus Witzeeze, Lütau, Hittbergen, Gülzow, Boizenburg und Scharnebeck genutzt, die gestern beim Umzug durch die Stadt ebenso mit von der Partie waren wie eine zehnköpfige Delegation des Lauenburger Patenschiffes Tender "Elbe" unter dem Kommando von Kapitänleutnant Mirko Preuß und Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Lauenburger Schifferbrüderschaft von 1635.

Der Ummarsch führte, begleitet vom Musikzug Lauenburg-Süd und dem Spielmannszug des Schützenvereins Scharnebeck, vom Marktplatz neben dem Museum durch die Altstadt und nach schweißtreibender "Besteigung" des Großen Sandbergs zum "Historischen Festakt" im Schloss, ehe um 15.15 Uhr in der Elbterrasse das mit Spannung erwartete Schießen auf die Königsscheibe begann. Am Ende hatte Manfred Lewandowski die Nase vorn, wenn auch knapp. "Es ging um Millimeter", lobte Schießmeister Lothar Klahn die Leistung der Konkurrenten.