Tourismus: “Wir hoffen auf Tagesgäste“, sagt Managerin Ulrike Sindermann

Parallel zu den Bemühungen der Wirte, die überfluteten Räume trockenzulegen und neu einzurichten, mussten die Hoteliers täglich neue Rückschläge in Form von Stornierungen verkraften: Vor allem Radler bestellten ihre vorgebuchten Zimmer wieder ab, weil der Elberadweg wegen der aufgeweichten Deiche noch immer nicht in voller Länge genutzt werden kann.

Für Sönke Ellerbrock vom Alten Schifferhaus, den es am schlimmsten getroffen hat, ist die Saison gelaufen: Frühestens im September, so schätzt er, werden alle Schäden beseitigt sein. Ob er für alle Ausgaben und den Einnahmeausfall durch die Flut entschädigt wird? Er setzt auf das Prinzip Hoffnung.

Umso dankbarer ist Lauenburgs Tourismusmanagerin Ulrike Sindermann, dass jetzt jedenfalls die Fahrgastschiffe und Ausflugsdampfer ihren Betrieb wieder aufnehmen können und Tagesausflügler nach Lauenburg locken werden. "Wir brauchen Gäste", sagt sie.

Den Anfang macht heute der 1911 gebaute Dampfeisbrecher "Elbe". Um 11 Uhr wird er am Hamburger Elbanleger Sandtorhöft ablegen und Lauenburg nach fünf Stunden Fahrt erreichen. Sonnabend um 11.30, 15 und 17 Uhr und Sonntag um 11.30 und 15 Uhr startet die "Elbe" dann vom Ponton am Ruferplatz zu eineinhalbstündigen Rundfahrten auf der Oberelbe. Diese Touren werden bis in den September hinein an jedem Wochenende angeboten und kosten 15 Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder von vier bis 16 Jahren.

Wer eine längere Schiffsreise plant, sollte sich den 19. Juli vormerken: Dann bieten die Reedereien Kaiser und Barkassen-Meyer eine Tour von Hamburg über Hitzacker nach Dömitz oder umgekehrt mit Schiffswechsel in Lauenburg an. Start in Hamburg ist um 8 Uhr, in Dömitz um 9 Uhr, Weiterfahrt in Lauenburg um 14.15 und 14.30 Uhr. Von Hamburg und Hitzacker wird eine Rückfahrt mit dem Bus angeboten. Informationen gibt es in der Lauenburger Tourist-Information unter Telefon (0 41 53) 59 09 220.

Wann und ob überhaupt der Raddampfer "Kaiser Wilhelm" die Ausflugsflotte in diesem Jahr bereichern kann, ist weiter ungewiss. Aus dem avisierten Termin für die Probefahrt machen die Verantwortlichen im Förderverein nach wie vor ein großes Geheimnis.