Schützenfest: Die Lauenburger Gilde setzt ein Zeichen der Solidarität mit den Bewohnern der Altstadt

Unter dem Motto "Vom schönsten Wetter begünstigt" geht es von Sonnabend bis Montag streng nach altem Brauch und guter Sitte vor allem um die Frage: Wer wird der neue Schützenkönig?

Eigentlich könnte sich Herbert Bockelmann schon mal gute Chancen auf die Königswürde ausrechnen, denn beim traditionellen Königs-Probeschießen am Sonntag erwies sich der 77-Jährige als der Treffsicherste. Doch damit steht die neue Majestät der Gilde noch lange nicht fest: "Bei uns ist der Probekönig noch nie Schützenkönig geworden", weiß der erste Vorsteher der Gilde, Günter Enkelmann. Tradition hin oder her - immerhin könnte Herbert Bockelmann neben seiner sicheren Hand und einem guten Augenmaß auch noch Erfahrung mit dem Amt in die Wagschale werfen. Schließlich war er in der Saison 1995/96 schon einmal Schützenkönig der Lauenburger Gilde. Als "Herbert der Charmante" steht er in der langen Liste der Könige des Traditionsvereins. "Er war immer so galant und charmant zu den Frauen", erinnert sich der Kommandant der Gilde, Hans-Ulrich Kröpelin, wie es zu diesem schmeichelhaften Beinamen kam.

Bis zur Proklamation des neuen Königs hat aber Gerhard Schuldt, Beiname "Der Furchtlose" die Regentschaft der Gilde fest im Griff. Beim traditionellen Königsfrühstück am Sonntag wird er eine seiner letzten Pflichten des Amtes erfüllen. Danach geht es in traditioneller Marschordnung der Gilde und der befreundeten Gastvereine durch die Lauenburger Altstadt.

Diese Route haben die Gildemitglieder in diesem Jahr bewusst gewählt, um ihre Verbundenheit mit den vom Hochwasser betroffenen Anwohnern und Gastonomen zu dokumentieren. Die Solidarität mit in Not geratenen Lauenburger Bürgern hat auch eine lange Tradition in der Geschichte der Lauenburger Schützengilde, wie Günter Enkelmann in seinem diesjährigen Grußwort zum Fest betont: "Beständigkeit heißt auch, dass wir die Verbundenheit mit der Lauenburger Bevölkerung und deren Gewerbetreibenden in den Zeiten der Not mit dem Einsatzwillen unserer Mitglieder in den verschiedenen Hilfsorganisationen gezeigt haben und nun besonders mit dem Fest und dem Ummarsch durch die Lauenburger Altstadt unterstreichen", so seine Botschaft.