Bilanz: Bürgermeister Andreas Thiede: “Das System der Hilfe hat funktioniert“

Die Stadt Lauenburg und ihre Bürger dankten den Helfern im Kampf gegen das Hochwasser der Elbe mit einem großen Fest auf dem Borkeplatz. Knapp 1000 Menschen kamen - darunter auch einige Anwohner, die die Chance nutzten, sich noch einmal persönlich zu bedanken.

"Hier wurde Solidarität praktiziert", sagte Landrat Gerd Krämer, der im Juni wegen der bedrohlichen Situation zwei Wochen lang Katastrophenalarm für die Elb-Region ausgelöst hatte, um die Altstadt am Ufer zu retten. Den Einsatzkräften bescheinigte er, "überaus professionelle Arbeit" geleistet zu haben. Dennoch, und deshalb war vielen Anwohnern auch nicht nach Feiern zumute, gab es teilweise verheerende Schäden. Doch ohne den Einsatz der Helfer wäre es deutlich schlimmer ausgegangen.

Die Flensburger Brauerei spendierte für das Helferfest Bier, Cola und lieferte palettenweise Softdrinks. Pizza und Grillwurst finanzierte die Stadt. Unter anderem der Shantychor "Die Kielschweine" und das Duo "Jessen & Melzer" sorgten ohne Gage für das Rahmenprogramm. Während des Festes wurden weitere Spenden für die Betroffenen abgegeben, so dass sich das Geld auf dem Hilfskonto der Stadt auf knapp 120 000 Euro summiert.

"Ich hoffe, dass aus dieser Flut alle, unabhängig von der politischen Farbe, gelernt haben, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wir brauchen ein Gesamtkonzept für den Hochwasserschutz entlang der ganzen Elbe und einen Hochwasserschutz für unsere gesamte Stadt", sagte Bürgervorsteher Bernd Dittmer (SPD). Er und zahlreiche weitere Verantwortliche der Stadt und des Kreises hatten sich unter die Gäste gemischt, um Dankeschön zu sagen.

"Für mich war dies ja die erste Elbe-Flut im Amt des Bürgermeisters, und ich wusste bisher nicht, wie so ein Einsatz abläuft. Aber wir haben ja mittlerweile erfahrene Kräfte in der Verwaltung und in den Organisationen, so dass ich fasziniert erkennen konnte, wie dieses System, wenn jemand in Not ist und Hilfe braucht, funktioniert. Auf die Helfer konnte man sich jederzeit verlassen", erklärte Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede.

Bis zu 4500 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Hilfsorganisationen und von der Bundeswehr waren in der Stadt aktiv. Thiede: "Gemeinsam haben wir die Elbe mit einem Wasserstand von 9,64 Meter gebändigt." Mit im Einsatz war auch Andreas Prüfer. Der Reservist der Bundeswehr ist der Leiter des Kreisverbindungskommandos für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Katastrophenfall. Er koordinierte 70 Pioniere samt Technik und forderte nötige Spezialkräfte an. "Es war in Schleswig-Holstein der erste große Einsatz für ein Kreisverbindungskommando, es hat hervorragend funktioniert", sagte Prüfer.