Lauenburg (tja). Lauenburg hat zwei ungewöhnliche neue Einwohner: Auf einem seit Jahren stillgelegten Schornstein des Betonwerks am Buchhorster Weg hat sich kürzlich ein Storchen-Paar niedergelassen.

"Die haben von sich aus angefangen, auf dem Schlot ein Nest zu bauen", freut sich Dietrich Rahn aus Basedow. Er ist der "Storchen-Vater" in der Region, kennt die Tiere und ihre Nistplätze im Amtsgebiet aus dem Effeff. Rahn: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass auf dem Gebiet der Stadt Lauenburg jemals Störche genistet haben." Das Gelände in der Nähe des Betonwerks dürfte als Futterplatz nahezu ideal sein. Weite Felder und Wiesen bieten ausreichend Nahrung. Der Schornstein ist aus roten Ziegeln gemauert und knapp 15 Meter hoch. "Ob es in diesem Jahr noch mit Nachwuchs klappt, ist unklar. Der Bruttrieb und das Interesse am Nestbau lassen sicher bald nach", weiß Rahn. Ob es schon ein Gelege gibt, weiß er bisher nicht. "Die Brutzeit beträgt 30 bis 33 Tage, da werden wir uns noch etwas gedulden müssen", sagt der Storchen-Kenner. "Ich habe noch nie davon gehört, dass in Lauenburg Störche waren", sagt Horst Eggert vom Geschichtsverein in Lauenburg.

Insgesamt sieht die Nachwuchs-Lage bei den Störchen in der Region in diesem Jahr "sehr ordentlich aus", so Rahn. In Lanze gibt es zwei Junge, in Basedow und Witzeeze ebenfalls, in Lütau eines und in Büchen-Dorf sogar drei. "In Krüzen hat sich leider in diesem Jahr kein Bruterfolg eingestellt", weiß Rahn. Allerdings hat sich erstmals auch in Wiershop ein Storchen-Paar niedergelassen.