Stadtvertretung: Neuer Ausschuss für “Umwelt und Energiewende“ löst hitzige Debatte aus

Nicht nur die Fraktion der Grünen stimmte geschlossen gegen Dittmer, auch aus den Reihen der CDU musste er eine Gegenstimme einstecken

Der mit nur 17 Ja-Stimmen gewählte Bürgervorsteher hätte eigentlich von diesem Zeitpunkt an die Leitung der Sitzung übernehmen müssen. Aber da er sich in Abwesenheit hatte wählen lassen, führte das zu einer kuriosen Situation: Weil Dittmers Stellvertreter, Markus Matthießen (CDU), zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewählt war, beauftragte Bürgermeister Andreas Thiede im Namen der Kommunalaufsicht den ältesten Stadtvertreter Wilhelm Bischoff in einem offiziellen Akt mit der Sitzungsleitung. Diese Ehre wurde ihm genau 30 Sekunden lang zuteil - so lange, bis Matthießen zum stellvertretenden Bürgervorsteher gewählt war, der dann die weitere Leitung der Sitzung übernahm.

Die Besetzung der Ausschüsse ging problemlos über die Bühne. Auch über den Antrag der Grünen, einen zusätzlichen Ausschuss "Umwelt und Energiewende" einzurichten, hatten sich die neuen Stadtvertreter bereits im Vorfeld verständigt. Dennoch führte dieser Vorschlag überraschend zu heftigen Diskussionen und schließlich zur Sitzungsunterbrechung. Grund: Die CDU wollte die Kompetenzen des neuen Ausschusses noch nicht beschließen, um diese später von denen des Bau- und Planungsausschusses abzugrenzen. Die Grünen dagegen pochten darauf, die Aufgaben des neuen Gremiums bereits mit der Gründung genau zu definieren. Dieser Forderung schloss sich auch die LWG an. Nach einem heftigen Wortgefecht der Fraktionen dann der Kompromiss: Es gibt zunächst keine Definition der Aufgaben des neuen Ausschusses. Bei einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Umweltausschuss werden später die Kompetenzen abgegrenzt. Mit zwei Enthaltungen (LWG) wurde dieser Vorschlag angenommen.

Ganz am Ende der Mammutsitzung wurden die Stadtvertreter noch einmal daran erinnert, dass sie nur von gut einem Drittel der wahlberechtigten Lauenburger dazu legitimiert worden waren. Niclas Fischer (LWG) kündigte an, seine Fraktion werde in Kürze Vorschläge für mehr Bürgernähe machen.