Büchen (bd). Die Deutsche Bahn AG wertet mit finanzieller Hilfe des Landes ihren nach der Wiedervereinigung und dem Wegfall des Interzonenverkehrs vernachlässigten Knotenbahnhof Büchen wieder auf.

Bis zur Einweihung im Herbst werden dort sechs Millionen Euro verbaut worden sein. Ein Etappenziel wurde jetzt mit der Einweihung des 250 000 Euro teuren, 90 Quadratmeter großen Service-Pavillons mit Reisezentrum, Bäcker, Wartebereich und behindertengerechter WC-Anlage auf der "Bahnsteiginsel" erreicht.

Einen Grund für das Engagement nannte Jochen Schulz von der Landesverkehrsgesellschaft Schleswig-Holstein: Die Zahl der Ein- und Aussteiger in Büchen hat sich seit 2010 mit 3500 Fahrgästen am Tag fast verdreifacht.

Zufriedenheit auch bei Friedemann Kessler, Leiter des Regionalbereichs Nord und damit Bahnhofs-Chef für alle norddeutschen Bundesländer: Wenn Büchens Bahnhof fertig sei, weise er die derzeit modernste Technik auf - von den jetzt schon betriebsbereiten Aufzügen zu den Bahnsteigen bis hin zu einem Blindenleitsystem.

Bürgermeister Uwe Möller freute sich über die erkennbaren Fortschritte, konnte sich aber einen Hinweis auf die Bahn und deren nicht immer zuverlässige Planung nicht verkneifen: "Eigentlich sollte unser Bahnhof schon 2011 fertig sein." Gespannt ist er auf die Fertigstellung des Tunnels zwischen Lauenburger Straße und den Park-and-Ride-Plätzen. Durch eine Öffnung zur Bahnsteiginsel hat er bereits das von Reisenden oft bemängelte düstere Ambiente verloren. Eine farbenfrohe, aber Graffiti-resistente Wandgestaltung soll folgen.

Das Reisezentrum ist montags bis freitags von 8 bis 12.10 Uhr und 12.40 bis 15.50 Uhr geöffnet. Während dieser Zeiten gibt Renate Schellack Auskunft über das gesamte Angebot der Bahn. In der übrigen Zeit können zwei Fahrscheinautomaten genutzt werden. Deutlich länger geöffnet ist der Service-Shop der Bäckerei von Allwörden, der den Bahnkunden auch Zeitungen, kalte Getränke, Kaffee und Reisebedarf anbietet: wochentags von 6 bis 18 Uhr, an den Wochenenden von 8 bis 18 Uhr.