Büchen (du). Helfende Hände, Mitgefühl und Verständnis brauchen Eltern als Stütze bei der Pflege ihrer schwerstkranken Kinder.

Oft werden sie stattdessen mit Paragrafen und Vorschriften konfrontiert. Der Förderverein "Unterstützung schwersterkrankter und behinderter Kinder" mit seinem Vorsitzenden Peter Schmid (71) kämpft seit 15 Jahren für eine Unterstützung der Angehörigen. Zum Jubiläum richtete er ein Benefiz-Fest auf dem Büchener Bürgerplatz aus.

Schirmherr und prominentester Gast war Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). Er verriet, dass sein Sohn vor 21 Jahren mit einem Loch im Herzen geboren wurde. "Die Einsamkeit in den ersten Wochen war überwältigend. Man lebt quasi ständig in einem Ausnahmezustand und macht die Erfahrung, wie wichtig der Kontakt mit anderen Familien und die Unterstützung der Angehörigen ist." Torsten Albig dankte Peter Schmid und dem Förderverein mit den Worten: "Sie stehen an der Seite der Menschen, die Hilfe brauchen."

Peter Schmid hat selbst erfahren, was er bedeutet, wenn das eigene Kind erkrankt und man hilflos bis zum bitteren Ende nur noch seine ganze Liebe geben kann. Er scheut sich seitdem nicht, den Behörden im Bereich Kreisjugendamt, Jobcenter, medizinischer Dienst und Krankenkasse mangelndes Feingefühl vorzuwerfen. Statt sich mit den Tragödien und Einzelschicksalen auseinanderzusetzen, die Menschen durchleben müssen, weil ihnen das Geld für wichtige Hilfsmittel zur Pflege ihrer Kinder fehlt, gehe es oft nur um Vorschriften. "Haben die Mitarbeiter bei den maßgeblichen Institutionen alle gesunde Kinder und daher weder Verständnis noch Mitgefühl für die hart am Limit kämpfenden Angehörigen", fragt Schmid. Er will weitermachen und hat es mit aufopferungsvollem Engagement geschafft, mehr als eine Million Euro zu sammeln, mit denen die Not der Betroffenen gelindert werden konnte.